Heute steht an der vermuteten Grabesstelle von Petrus der Petersdom, der von zehntausenden von Pilgern und Touristen täglich aufgesucht wird. Der majestätische Bau liegt inmitten des kleinsten souveränen Stadtstaates der Erde - der Vatikanstadt. Hier residieren die Päpste als Nachfolger Petri, sein 500 Jahren beschützt von der Schweizer Garde. Der Film von Rolf Pflücke gibt einen Eindruck vom prachtvollen Zentrum der katholischen Welt, indem er uns auf einen Rundgang vom Petersdom, über die Vatikanischen Gärten und Museen, der Vatikanischen Bibliothek und der Sixtinischen Kapelle entführt.
Sie ist eines der schönsten Denkmäler der französischen Gotik. Dank der neuen Bautechnik mit Strebepfeilern konnten die Wände ihrer Stützfunktion enthoben wenden. Da sie nicht mehr aus massiven Mauerwerk bestehen mussten, konnten sie mit großen Fensterflächen durchbrochen werden. Dort wurde buntes Glas eingesetzt. Je nach Sonnenstand erscheint das Licht im Innenraum der Kathedrale in zarten Rot- oder Violett-Tönen oder in dem berühmten, warmen Chartres-Blau.
Der Zauber eines historischen Ortes ist in der Hauptstadt des Römischen Weltreiches auf Schritt und Tritt zu spüren. Ob nun auf dem Formum Romanum, im Kolosseum, an der Trajanssäule, im Pantheon, oder im Palazzo Venezia, überall begegnet der Besucher den überreichen Funden einer mehr als zweitausendjährigen Geschichte.
Jerusalem ist auf dieser Welt einzigartig, denn es ist zugleich jüdisches, muslimisches und christliches Heiligtum. In diese Stadt kommen die Pilger auf der Suche nach den Wurzeln ihrer Religion.
Vor einem halben Jahrhundert kamen einige der führenden Archäologen der Welt in Zoukoudian, ca. 40 km südwestlich von Peking, zusammen, um gemeinsam an einer der größten Ausgrabung in der Geschichte teilzunehmen. Sie suchten nach Beweisen für eine Zwischenstufe in der menschlichen Entwicklung.
Auch heute noch findet man sich in Bamberg mit einem mittelalterlichen Stadtplan mühelos zurecht. Die Altstadt hat sich das Aussehen aus vergangenen Jahrhunderten erhalten. Es blieb immer deutsch und katholisch, was die für die Stadt typische Aura ausmacht. Heinrich II erklärte im Jahre 1007 die Stadt zum Bistum und errichtete fortan ein Machtzentrum, welches ihm, dem König und späteren Kaiser, absolut loyal sein sollte. Es entstand eine christliche Stadt auf sieben Hügeln - wie Rom und wie das himmlische Jerusalem.
Ein Kleinod im Dienst des Paradieses hat Bramante hier geschaffen. Das Kloster Santa Maria delle Grazie in Mailand ist kein gigantischer Prunkbau, sondern perfekte Harmonie der Hochrenaissance. Zum Kulturdenkmal wurde die die Kirche und das Dominikanerkonvent mit dem Refektorium erklärt, wegen der Darstellung von Leonardo da Vincis »Das letzte Abendmahl«
Der Haeinsa-Tempel auf dem nur schwer zugänglichen Kaya-Berg in Südkorea wurde im Jahre 802 errichtet. Es handelt sich um eine Anlage mit mehreren Gebäuden, an einem Hang gebaut und mit einem aufstrebendem Mittelweg.
Einmal im Jahr, am Tage des Palio, ist ganz Siena auf den Beinen, Pferde werden durch die Altstadt getrieben, Fahnenschwenker und historische Figuren in alten Uniformen führen im Aufmarsch zur Piazza. So wurde zum Kulturdenkmal nicht nur die Piazza del Campo (Austragungsort des Palio) erklärt, sondern auch das Rathaus, Palazzo Pubblico, Palazzo Sansedoni und Palazzo Chigi-Saracini der Dom Santa Maria, das Baptisterium und die Pinacoteca Nationale im Palazzo Buonsignori
Kaum eine Stadt dieser Erde hat so viel zum neuzeitlichen Kulturerbe beigetragen wie Florenz. An diesem Ort, in der Wiege der Renaissance, lebten die bedeutendsten Künstler vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert. Dante Alighieri schrieb hier seine "Göttliche Komödie", Macchiavelli, Giotto, Botticelli, Michelangelo, Leonardo und Brunelleschi wirkten hier.
Zur Zeit des koreanischen Silla-Königreiches wurde im Jahr 774 auf dem Berg Toham der buddhistische Sokkuram vollendet, ein künstlicher Höhlentempel aus Granitblöcken, den der Baumeister mit einem Erdhügel bedecken ließ.
Auf einem Felsen im Meer an der Küste Dalmatiens wurde im 7. Jahrhundert diese Stadt gegründet und zum Schutz gegen Rivalen und Feinde mit kräftigen Wehrmauern versehen. Das in Kroatien, zwischen Balkan und Westeuropa gelegene Ragusa, wie es früher hieß, erlebte seine Blütezeit im Mittelalter.
Drei große Königspaläste gibt es hier im Norden von Südkorea und Chonmyo, den Ahnenschrein. Er dient als Heiligtum dem Gedenken der verstorbenen Mitglieder der Königsfamilie.
Nach der Abdankung im Jahre 305 verbrachte Diokletian, einer der Herrscher des östlichen römischen Imperiums, seinen Lebensabend nach 20-jähriger Regierungszeit in seiner adriatischen Heimatstadt Split, wo sich der Soldatenkaiser und Reichsreformer in nur 10-jähriger Bauzeit einen gewaltigen Palast auf 30.000 qm Fläche erstellen ließ. Schon im Mittelalter wussten Splits Einwohner die mächtige Anlage für sich zu nutzen: innerhalb der schützenden Palastmauern bauten sie die Altstadt. In der Folgezeit entstanden kuppelbedeckte Paläste im Stil der Spätgotik und des Barocks, der heutige Marktplatz befindet sich an der Porta Agentea, die erst 1946 freigelegt wurde.
Haida Gwaii - spirituelle Heimat eines Indianervolkes, das längst in alle Welt verstreut lebt. In der Nähe Vancouvers lebten die Haida von und mit dem Meer.
Aus einem kleinen Jagdschloss zum Sommersitz und später zur Hauptresidenz des Kaiserhauses aufgestiegen, repräsentiert Schönbrunn als monumentalstes und bedeutendstes der kaiserlichen Schlösser Aufstieg und Glorie des Habsburgerreiches. Als zentrale Leistung im Werk des bedeutenden Barockbaumeisters Johann Bernhard Fischer von Erlach zählen Schloss und Gartenanlage von Schönbrunn zu den Hauptwerken barocker Schlossbaukunst in Europa.
Straßburg - Hauptstadt des Elsass und Stadt im Herzen Europas: Eine kleine Idylle an der Ill: die Altstadt mit Münster und dem Viertel "Petit France" mit dem Haus der Gerber. Jahr für Jahr kommen Millionen von Touristen hierher, um den Zauber dieses "Dorfes in der Stadt" und vor allem Kulinarisches zu genießen: Das Essen und den Vin d'Alsace.
Seit dem 11. Jahrhundert wird die Stadt Salzburg von der Festung Hohensalzburg beschützt. Längst ist die mittelalterliche Burganlage selbst schützenswert. Gemeinsam mit der Altstadt wurde sie 1997 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Was Pompeji für die Archäologie, bedeutet Messel für die Paläontologie. Hier stieß durch Zufall ein Naturforscher Ende letzten Jahrhunderts auf die Knochenabdrücke eines Krokodils, worauf die Fachleute hellhörig wurden. Nirgendwo gibt es so viele Fossilien auf so engem Raum, und kaum irgendwo sind sie so gut erhalten wie hier. Einer der berühmtesten Funde ist das "Urpferd", ein Vorfahre unseres heutigen Pferdes.
Es liegt ein Geheimnis um das Kloster Lorsch. Denn viel ist nicht mehr von der ehemalige Benediktiner-Abtei mit ehem. Kloster Altenmünster übrig. Die Reichsabtei wurde im 8. Jahrhundert als Altenmünster gegründet. Von Karl dem Großen und seinen Nachfolgern erhielt sie großzügige Schenkungen und erlangte so Ansehen und Einfluss. Bald hatte das Kloster eine Bibliothek von 600 Bänden, ein unvorstellbarer Schatz zu damaligen Zeiten.
Martin Luther erzählt uns, was sich zu seiner Zeit in Eisleben und Wittenberg abspielte. In Eisleben, wo er geboren wurde und auch starb, sind die Jahre zwischen 1483 und 1546 im Lutherhaus dokumentiert.
Unter den großen Kirchen der Welt verkörpert der Kölner Dom den Typus der hochgotischen Kathedrale am reinsten und vollkommensten. Vielleicht ist der Grund dafür seine lange Bauzeit von über 600 Jahren. In der Gotik strebt alles nach oben zu Gott. So war der Dom mit seinen 157 m hohen Türmen lange das höchste Bauwerk der Welt. Bis heute ist er eine der größten Kirchen der Christenheit überhaupt. Im Innenraum dreht sich alles um die heiligen drei Könige, deren Gebeine in dem weltberühmten Schrein der Kathedrale liegen. die hohe Domkirche Sankt Peter und Santa Maria ist einer der bedeutendsten Kunstschätze des Mittelalters.
In Quedlinburg stand die Wiege der deutschen Nation. Es ist das Flair des Romantischen, das in Städten mit historisch gewachsener Bausubstanz die Besucher fasziniert. So auch in Quedlinburg, dessen Altstadt mit ihren Handwerker- und Bürgerhäusern ein einmaliges Ensemble deutscher Städtebaukunst mit rund 1200 Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten bildet. Überragt wird die Stadt vom Schloss auf dem Burgberg und der Kirche des ehemaligen Frauenstiftes St. Servatius, einer romanischen Basilika.
Die Stadt Trier wurde vor 2000 Jahren von Kaiser Augustus gegründet. Sie gilt als Deutschlands älteste Stadt und ist seit 1986 Weltkulturerbe der UNESCO. Viele großartige Bauten waren zuvor entstanden und lassen sich noch heute in Trier entdecken: Die Porta Nigra, das Stadttor, ist das besterhaltene antike Denkmal Deutschlands. Aus der kaiserlichen Palasthalle wurde die Basilika. Thermen, Tempelanlagen und das Amphitheater erinnern an die einstige Pracht römischen Stadtlebens. Trotz Eroberung, Kriegen und Zerstörung blieb Trier über die Jahrhunderte hinweg ein wichtiges religiöses Zentrum. Kirchen und Abteien, aber auch stattliche Bürgerhäuser und Adelspaläste zeugen davon. Der Dom 'St. Peter' ist Deutschlands ältester Kirchenbau.
1919 wurde in Weimar ein Mythos geboren. Sein Schöpfer, der Architekt Walter Gropius, hatte die Vision vom klaren, durchsichtigen und funktionalen Bauwerk für den neuen Menschen. Zum Kulturdenkmal wurde in Weimar das Hauptgebäude und Van-de-Velde-Bau der Hochschule für Architektur und Bauwesen erklärt, Wirkungsstätte von so namhaften Malern wie Paul Klee und Lyonel Feininger sowie Architekten wie Henry van de Velde und Walter Gropius, sowie das »Haus am Horn« in Dessau das Bauhausgebäude nebst originalgetreu wiederhergestelltem Feininger-Haus.
Auf halbem Weg zwischen Köln und Bonn ließ sich der Kurfürst und Erzbischof von Köln, Clemens August aus dem bayerischen Hause Wittelsbach, das Schloss Augustusburg errichten. Kernstück dieser Residenz bildet das einmalige Treppenhaus von Balthasar Neumann, ein Paradestück des Rokoko.
Ohne den Rammelsberg und sein Erz, ohne den Bergbau wäre die Stadt Goslar am Nordrand des Harzes wohl nie zu einem Hauptsitz der deutschen Kaiser und zu einer wichtigen Handels- und Hansestadt geworden. Der Silberreichtum zog die salischen Kaiser nach Goslar. Damals ja noch ohne festen Wohnsitz, bauen sie sich in Goslar eine Pfalz. So wird Goslar für zwei Jahrhunderte zur heimlichen Hauptstadt ihres Reiches. Das Erz des Bergwerks und der Handel mit den Schätzen des Berges machte Goslar im Mittelalter zu einer reichen und bedeutenden Stadt. Der Verlust der Bergbaurechte entzog der Stadt im 16. Jahrhundert die wirtschaftliche Grundlage.
Der Dom zu Speyer ist die größte heute noch erhaltene romanische Kirche. Mit dem mittelalterlichen Kaisertum ist der Dom zu Speyer eng verknüpft. In der Hallenkrypta, der schönsten Unterkirche der Welt, haben die salischen Kaiser und Könige, staufische und habsburgische Herrscher ihre letzte Ruhe gefunden, eine ganze Dynastie, die über 100 Jahre die Geschicke Europas bestimmte. Über 5 Jahrhunderte lang war der Dom ein unerschütterlicher Zeuge wechselhafter Zeiten. 1689 in Brand gesetzt und 1794 von französischen Revolutionstruppen verwüstet, kann 1806 der schon beschlossene Abriss in letzter Sekunde verhindert werden.
Der Legende nach ist hier einst bei einer Flutkatastrophe ein Kind in einem Körbchen angeschwemmt worden, von einer Katze auf dem Wasser im Gleichgewicht gehalten. Die Flut hat vor 1000 Jahren tatsächlich stattgefunden. Daraufhin bauten die Menschen hier Deiche, um sich und ihr Land zu schützen. Daher der Name Kinderdijk. Um das Wasser aus den Tiefebenen in höher liegende Gebiete zu schöpfen, errichteten die Menschen vor 250 Jahren Windmühlen. Diese zum technischen Denkmal erklärten 19 Poldermühlen wurden zur Trockenlegung der Polder und zur Wasserregulierung erbaut.
Im 14. Jhdt. entstand ein großes Machtzentrum in Siam, dem heutigen Thailand: das Königreich Ayutthaya, "die gesegnete Stadt der Engel und Könige". Mit der Zerstörung der Stadt Ayutthaya im 18. Jhdt. durch birmanische Truppen ging auch das Königreich Ayutthaya zu Ende. Viele der Schätze wurden erst später geplündert oder durch Kriege zerstört. Die Ruinen des Tempel Wat Phra Si Sanphet, dem schönsten und größten Tempel der Stadt, gehören zu den Motiven Thailands, die am meisten fotografiert und beschrieben worden sind.
Nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten ist die weltweit größte Tempelanlage Sukhothai, im Zentrum Thailands, wieder frei zugänglich. Es ist ein weitläufiges Gelände aus Tempelruinen und überlebensgroßen, fast magisch erscheinenden Buddhastatuen.
Über 1100 Jahre ist es her, dass Karl der Große Aachen zum Mittelpunkt seines Reiches wählte. Auf den Ruinen einer römischen Therme ließ er hier seine Pfalzkapelle errichten. Dieser achtseitige Zentralbau mit seinem sechzehnseitigen Umgang bildet den Kern des heutigen Doms.
Dieser Film erzählt mit berückend schönen Bildern die Geschichte einer abgeschiedenen Region im österreichischen Salzkammergut. Hier in Hallstatt befindet sich das älteste Salzbergwerk der Welt. Schon zu prähistorischen Zeiten bauten Menschen in einer hoch entwickelten Kultur das weiße Gold ab. Die Zeugnisse ihrer Existenz hat das Salz konserviert. Hallstatt selber konnte wegen seiner Lage zwischen einem See und einem Berg nie sehr groß werden, aber das Salz brachte fortwährenden Wohlstand mit sich. Die Stadt liegt in einer idyllisch schönen Landschaft in den Alpen und lebt heute neben dem Salz auch vom Tourismus.
Am Rande des Böhmerwaldes, nahe der Stadt Budweis, liegt das mittelalterliche Krumau. Es steht auf beiden Seiten der Moldau, und auf einer felsigen Anhöhe erhebt sich Böhmens zweitgrößtes Schloss. Drei mächtige Herrschergeschlechter, die Rosenberger, die Eggenberger und zuletzt die Schwarzenberger, haben Burg und Stadt geprägt. Durch seine lange Geschichte bietet Krumau ein einzigartiges Ensemble aus Gotik, Renaissance, Barock und Rokoko.
Für die einen ist sie die lauteste, stinkendste und chaotischste Stadt, für die anderen die schönste und lebendigste: Neapel. Schon im 16. Jahrhundert gab es hier fünf- und sechsstöckige Wohnhäuser. Denn es war die größte Stadt Europas, und der Platz wurde knapp. Zum Kulturdenkmal wurde Neapels Altstadt erklärt, u. a. mit den Kirchen San Gennaro, dem Dom, SS. Annunziata, Santa Anna dei Lombardi, SS. Apostoli, Gesù Nuovo.
Farblos, abstrakt, eine Angelegenheit für Geschichtsforscher wäre das große römische Reich ohne Pompeji geblieben. Aber die Ausgrabung dieser Geisterstadt im Golf von Neapel macht die alten Römer wieder lebendig - zumindest in den Vorstellungen der Besucher. Zum Kulturdenkmal wurde Pompeji, Herculaneum sowie die sehr gut erhaltenen Fresken in der Villa Oplontis von Torre Annunziata erklärt.
Die Glanzzeit von Ferrara dauerte 200 Jahre lang, als das Geschlecht der d'Este im 15. und 16. Jahrhundert herrschte. Es war das erklärte Ziel der Fürsten, die mittelalterliche Enge des venezianischen Ferraras zu überwinden. Zum Kulturdenkmal wurde die Stadt der Renaissance, u. a. mit der Kathedrale, dem Castello Estense, der um 2 Höfe angelegten Casa Romei, dem Palazzo di Schifanoia und dem Palazzo dei Diamanti.
"Città del Palladio" - so nennen die Bürger des Veneto stolz Vicenza. Und dies nicht ohne Grund: Kein anderer Baumeister hat das Gesicht dieser Stadt so nachhaltig geprägt wie Andrea Palladio (1506-1580), der Meister der Hochrenaissance, in dessen Entwürfen und Bauwerken sich klassische Eleganz und antike Vorbilder zu einer idealen Einheit verbinden. Sein bedeutendster Bau im Zentrum der Stadt ist die "Basilica Palladina", deren umlaufende Marmorfassade sich in zweigeschossigen Arkaden öffnet. Ihr gegenüber die "Loggia del Capitano" mit hohen Rundbogenarkaden. Für zwölf Bauherren hat Palladio allein innerhalb der Stadtmauern Palazzi entworfen. Viele reiche Bürger der Stadt wollen sich darüber hinaus eine der gerühmten Villen auf dem Land bauen lassen, darunter die "Villa Rotonda" die beispielhafteste unter den Profanbauten der Spätrenaissance: Mit rundem kuppelüberwölbtem Saal und antiken Tempelfronten an allen vier Seiten der Villa.
Paphos auf der Insel Zypern ist seit fast 9000 Jahren ein Wallfahrtsort. Bereits in der Megalithzeit wurde hier eine Fruchtbarkeitsgöttin verehrt, deren Kult um 3000. v. Chr. ihren Höhepunkterreichte. Die Archäologie hat Hesiods literarische Aphrodite-Zeugung bestätigt: die Ruinen zahlreicher Tempel und Säulenhallen, Opferstätten und Pilgerheime, sich verändernden Religionsauffassungen anpassende Benutzung als Wallfahrtsort hin. Aus der bronzezeitlichen Göttin Astarte wurde die griechische Aphrodite und in christlicher Zeit die Jungfrau Maria, die an gleicher Stelle heute verehrt wird.
Der Pont du Gard im Süden Frankreichs ist die größte erhaltene Aquäduktbrücke der Antike. Im ersten Jahrhundert n. Chr. erbauten die Römer diese fast 50 m hohe Aquäduktbrücke als Teil einer Wasserleitung für das heutige Nîmes. In drei Arkadenreihen mit 64 Rundbögen überquert dieses Monument den Fluss Gardon. Damals floss Wasser über das 265m lange Konstrukt, um die heutige Stadt Nimes im Süden Frankreichs zu versorgen.
Römische Kultur und romanisches Erbe prägen das Stadtbild und die Geschichte von Arles. Arles war die zweitgrößte Stadt des römischen Imperiums. Ein halbes Jahrhundert später entwickelte sich Arles zu einem religiösen Zentrum. Arles ist aber auch die Stadt Vincent van Goghs. Er zog im Februar 1888 nach Arles. Hier schuf er seine bekanntesten Werke.
Carcassonne, im Süden Frankreichs zwischen Montpellier und Toulouse gelegen, wurde im 6. Jahrhundert vor Chr. von iberischen Kelten gegründet. Die Römer machen den Hügel durch den Bau einer Schutzmauer zum Kastell. Im 5. Jahrhundert erobern Westgoten die Stadt, im 8. Jahrhundert die Araber, die Pippin der Kurze 759 vertreibt. Im 12. Jahrhundert baut Graf Trencavel an die höchste Stelle des Hügels auf Teile der römischen Stadtmauer ein Grafenschloss. Carcassonne wird ein zentrales Element im Verteidigungssystem an Frankreichs Grenze zu Aragon. Mitte des 13. Jahrhunderts wird die baufällig gewordene Mauer durch eine zweite äußere Stadtmauer "geschützt".
Mérida in der Extremadura, zu römischen Zeiten Augusta Emerita, wurde im Jahr 25 vor Christi Geburt gegründet, um verdienten römischen Kriegsveteranen aus den Spanienfeldzügen einen Ruhesitz zu bieten. So konnte man eine starke Präsenz im Westen Spaniens aufbauen. Nach dem schon vielfach bewährten stadtplanerischen Muster römischer Städte angelegt, wuchs Augusta Emerita schnell zu einer bedeutenden Kultur- und Verwaltungsstadt. Heute lassen die zahlreichen, hervorragend erhaltenen Bauwerke Leben, Geschäft und Vergnügen zur römischen Zeit erahnen. Grundlage für die Prosperität der Stadt war die Wasserversorgung: Der Stausee Cornalvo mit der 2000 Jahre alten Staumauer, das Aquädukt Los Milagros sind Beispiele für die technischen Fertigkeiten der römischen Architekten und Ingenieure.
In Teruel, im spanischen Süd-Aragonien, steht das bedeutendste Ensemble der Mudejar- Architektur, 1986 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Es umfasst die drei Backsteintürme der Kirchen El Salvador, San Martin und San Pedro sowie den Glockenturm und die Artesonadodecke der Kathedrale.
Die spanische Stadt Córdoba ist ein Symbol für das Miteinander und Gegeneinander der Religionen und Kulturen. Juden, Christen und Moslems lebten hier im Kalifat friedlich miteinander. Zum Kulturdenkmal erklärt wurde die Altstadt mit der zur Kathedrale umgewandelten 19schiffigen Mezquita, einer Moschee, dem Alcázar de los Reyes Cristianos, dem Palacio Episcopal (16. Jh.), dem jüdischen Viertel hinter der Puerta de Almodóvar und dem zinnenbekrönten Torre Fortaleza de la Calahorra.
Der nordöstlichste Punkt des mächtigen Hansebundes war die alte Handelsstadt Reval, die heutige estnische Hauptstadt Tallinn. Reval hatte eine Schlüsselstellung für den Handel des Westens mit dem Russischen Reich und weiter Richtung Osten inne. Einen herausragenden Platz unter den Hansestädten nahm Reval aufgrund eines einzigartigen Privilegs ein: sämtliche vorbeikommende Waren mussten vor den Toren der Stadt gestapelt werden. Revals Kaufleute verdienten so am erzwungenen Zwischenhandel zwischen Ost und West. Schnell wurde die Stadt zur Festung, mit 35 Türmen bewehrt.
Der Film erzählt den Weg der Litauer in die politische Unabhängigkeit vor dem Hintergrund der Geschichte von Vilnius. Die Architektur der Stadt, von der UNESCO im Jahr 1994 in die Liste des Weltkulturerbe aufgenommen, reicht von der frühen Gotik, über die Renaissance, den Barock, bis zum Klassizismus und stellt ein in Osteuropa einmaliges Stadtbild dar.
Aleppo, die alte syrische Stadt, ist von jeher ein großer Marktplatz gewesen. Nichts ist reizvoller als in dieser arabischen Stadt in das endlose Gassengewirr des Suks einzutauchen. Zum Kulturdenkmal erklärt wurde die Altstadt mit der auf dem 275x375 m großen ovalen Burgplateau gelegenen Zitadelle mit dem 27x24 m großen Thronsaal, dem Hammam al-Labadiya, einem der schönsten Bäder Syriens, mit dem ersten osmanischen Bau der Stadt, der Moschee al-Khosrowiya, mit der Medrese as-Sultaniye (13. Jh.), mit dem Kunsthandwerksmarkt Khan ah-Shuna und dem 12 km langen Basar.
Palmyra, das ist die Palmenreiche, die große Oase auf halbem Weg zwischen Euphrat und Mittelmeer. Eine arabische Stadt, die auch zu römischer Zeit unabhängigen Handel betrieb.
Vom dritten Jahrhundert v. Chr. bis zur Übernahme durch das Römische Imperium im Jahre 106 unserer Zeitrechnung war Petra das Zentrum eines mächtigen Stammes im vorderen Orient, der Nabatäer.
Ein Schloss in der jordanischen Wüste, auf dem Weg von Bagdad nach Amman, erbaut im 8. Jahrhundert. Quasr Amra war nicht nur der Ort für geheime Gespräche.
Baalbek ist eine Stadt im Osten des Libanons zwischen den Flüssen Litani und Asi. Der Name bedeutet "Stadt Baals" und bezog sich auf den Sonnengott, den die Griechen mit ihrem Gott Helios gleichsetzten.
Einem grauen Felsen gleich überragt die Kathedrale von Durham, im Nordosten Englands nahe der schottischen Grenze gelegen, die Dächer der Stadt. Halb Kirche und halb Bollwerk ist dieses Bauwerk ein eindrucksvolles Beispiel frühromanischer Kirchenarchitektur in England. Zum Kulturdenkmal erklärt wurde die dreigeschossige anglo-normannische Kathedrale mit 2 m dicker Arkadenwand und normannische Burganlage, der spätere Sitz der Bischöfe von Durham.
Nirgendwo wird schottische Identität so sehr gepflegt wie in Edinburgh. Tartan, Kilt und Dudelsack sind allgegenwärtig. Die Edinburgher Altstadt ist die schottische Touristenattraktion Nummer Eins. Zum Kulturdenkmal ernannt wurden das klassizistische New Town Edinburgh Castle, Holyrood House und zahlreiche historische Gebäude.
Heute wohnt der elfte Herzog von Marlborough auf Schloss Blenheim. Im Sommer für Besucher geöffnet, widmet sich der Herzog in den übrigens Jahreszeiten dem gesellschaftlichen Leben des Adels. Das Schloss mit seinen 200 Zimmern und einem großen Park ist ein Beispiel für die Landschaftsarchitektur der englischen Romantik. Es war ein Geschenk von Königin und Parlament an den Feldherrn Churchill. Dieser erste Herzog von Marlborough konnte 1704 die Franzosen in Blindheim schlagen.
Segovia ist eine Stadt mit vielen Ansichten. Wie auf einer Bühne bieten sich die eindrucksvollen Bauwerke dar. Das römische Aquädukt, der Alcázar oder die Kathedrale. Der Film bringt diese mächtigen Kulissen zum Leben, er erzählt entscheidende Kapitel der Stadtgeschichte. Von den römischen Sklaven, die 20.000 Tonnen Granitquader übereinander türmten, um das Aquädukt des Kaisers inmitten der Stadt zu errichten. Eine Wunderleistung der Ingenieurskunst, das bis 1974 benutzt wurde.
Die spanische Nation, die auf der Treue zum katholischen Glauben beruht, hat viele Wurzeln in Avila. Als ein außergewöhnliches Beispiel mittelalterlicher Stadtarchitektur wurden die Altstadt von Avila und die Kirchen außerhalb der Stadtmauer von der UNESCO zum Welterbe ernannt.
Es war ein Glücksfall, dass die aufgeklärten Herrscher des kleinen Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach die Reformbedürftigkeit des Landes erkannten und mit Erfolg versuchten, bürgerliche Persönlichkeiten an ihren Hof zu binden, die kulturell und politisch reformerisch wirksam werden sollten. Ute Geisler folgt in ihrem Film den Spuren dieser Persönlichkeiten und zeigt das, was heute noch vom klassischen Weimar zeugt und weswegen die UNESCO die Stadt als Weltkulturerbe ausgezeichnet hat. Das Wittumspalais etwa oder die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek mit ihrem einmaligen Buchbestand. Die Schlösser Belvedere, Tiefurt und Ettersburg. Die Wohnhäuser von Goethe und Schiller und ihre letzte Ruhestätte, die Fürstengruft. Verbunden werden diese Objekte immer wieder durch die ausladenden Parklandschaften Weimars. Einer von ihnen, der Park an der Ilm mit Goethes Gartenhaus, ist das vielleicht populärste Denkmal Weimars.
Legendär reich war einst die Oasenstadt Buchara, ein wichtiger Knotenpunkt an der Seidenstraße und Zentrum des Islams in Zentralasien.
Die dichtbebaute Altstadt von Rauma ist die größte Stadt aus Holz im Norden Europas. Sie ist eine der wenigen mittelalterlichen Städte an der Küste West-Finnlands, deren Grundstrukturen bis heute erhalten geblieben sind. 1442 bestätigte ein Ritter des schwedischen Königs Rauma die ersten Stadtrechte. Dass Raumas Altstadt drei Jahrhunderte nach dem letzten Großbrand fast unverändert erhalten blieb, ist letztlich dem Traditionsbewusstsein ihrer Bürger zu verdanken - damals wie auch heute. Künstler und Architekten haben mit Erfolg den mittelalterlichen Charakter ihrer Stadt bewahrt.
Die kleine Holzkirche von Petäjävesi im Herzen Finnlands ist ein Denkmal der einfachen Gläubigkeit der Menschen und des handwerklichen Könnens der Erbauer.
Auf der "Insel der Königinnen" wurde im 17. Jahrhundert das Schloss von einer Königin, Hedwig Eleonora, erbaut. Eine halbe Stunde von Stockholm entfernt, ist es heute der Wohnsitz von Königin Silvia und König Carl XVI Gustav.
Im 12. und 13. Jahrhundert, über 150 Jahre hinweg war Visby auf Gotland die modernste und größte Stadt des Ostseeraums. Es bestanden dort Handelsbeziehungen nach Nowgorod und bis in den islamischen Raum hinein. So stellte die Stadt für die Hanse einen Schlüssel zum Osthandel dar. Deutsche, russische und gotländische Kaufleute bestimmten das Leben und bauten neben steinernen Lagerhäusern auch Kirchen. Von ihnen sind heute nur noch weitgehend Ruinen erhalten. Dafür wird das mittelalterliche Stadtbild nicht zuletzt von der gewaltigen Mauer geprägt, welche sich als Ring um die ganze Stadt zieht. Sie ist eine der wenigen vollständig erhaltenen ihrer Art in Europa.
Die lettische Hansestadt Riga am Meer wurde von Bremer Kaufleuten gegründet. Für deutsche Ritter war das befestigte Bollwerk der Ausgangspunkt für die Eroberung des Baltikums. Baustile verschiedener Zeiten bestimmen das Stadtbild, hier findet man mittelalterliche Hansespeicher ebenso wie den sozialistischen Betonklotz. Besonders der Jugendstil hatte es den Einwohnern von Riga angetan. Um die Jahrhundertwende wurden ganze Stadtviertel in diesem Baustil erbaut. Durch die verschiedenen fremden Einflüsse entstand eine Mischkultur aus lettischen, deutschen, russischen und polnischen Elementen.
Im 10. Jahrhundert, als die Dänen noch Wikinger und in ganz Europa als Plünderer gefürchtet waren, ließ ihr König die erste Kirche bauen. Daraus entwickelte sich die Kathedrale von Roskilde. Der erste Bau in Backsteingotik, die größte Kirche Skandinaviens - und die Grabstätte der meisten dänischen Herrscher. An das Kirchenschiff ließen die Könige und Königinnen über Jahrhunderte hinweg Grabkapellen anbauen - eigene Bauten im eigenen Stil und doch mit dem Hauptschiff zu einem ganzen verbunden.
Nach den Paradiesvorstellungen des Korans wollte Schah Abbas Ende des 16. Jahrhunderts Isfahan zu einer modernen Stadt umbauen.
Das erste Weltreich auf dem Globus, vor 2.500 Jahren, ist ein Vielvölkerstaat. 28 Völker leben nicht als unterdrückte Vasallen, sondern als annähernd gleichberechtigte Partner miteinander. Darius ist ihr Großkönig, sein Traum "Persepolis" das steinerne Zeugnis einer erstaunlich modernen Idee.
Roeros war 300 Jahre lang mit seinen zahlreichen Kupferbergwerken das Zentrum des Kupferbergwerks in Zentralnorwegen. In den Bergwerken verdingten sich Einwohner und Arbeitskräfte aus Schweden und sogar Deutschland als Tagelöhner. Im Zwei-Schicht-System arbeiteten hier die Männer und auch Kinder. Mit Pferdekarren wurde das erzhaltige Gestein in die Stadt zum Schmelzwerk gebracht. Während die Verwalter in prunkvollen Villen wohnten, lebten die Tagelöhner und Bauern in einfachen Holzhäusern, die noch heute das Stadtbild prägen. Erst 1977 wurde die letzte Grube geschlossen.
Die norwegische Hansestadt Bergen ist seit 1360 einer der wichtigsten Stützpunkte der Hanse. Hier wurden seither Waren aus aller Welt umgeschlagen. Die deutschen Handelsherren lebten in einem eigenen Viertel: "Bryggen", zu deutsch "Brücke". Das Bild dieses Hafenviertels wird bestimmt durch die erdfarbenen und matt gestrichenen Kontorhäuser aus Holz.
Gwynedd - eine raue Region im Norden von Wales, die seit Jahrhunderten von kleinen Adelsgeschlechtern regiert wurde - bis der englische König Edward I. im Jahr 1277 das Land unter seine Herrschaft brachte. Innerhalb von neun Jahren errichtete Edward neun neue Burgen in Nordwales und ließ zahlreiche andere restaurieren oder erweitern, um seinen Herrschaftsbereich zu sichern. Der Film erzählt die Geschichte der Burg von Conwy, die er 1283 als erste errichtete. Danach folgten Cearnarfon und Harlech. Die letzte seiner Burgen entstand auf der Insel Anglesey: zwischen Festland und Insel baut er an der Meerenge Beaumaris, die seine schönste werden sollte.
Um seine Waren transportieren zu können, suchte der Eisenwerksbesitzer Abraham Darby III. einen Architekten, der ihm über das fünf Kilometer breite Tal des Severn in Mittelengland eine stabile Brücke aus "Stein, Ziegeln oder Holz" bauen sollte. Thomas Pritchard nahm die Herausforderung an, er baute allerdings eine Brücke aus Gusseisen, mit deren Fertigstellung 1781 die neue "Eisenzeit" begann. Sie war die größte freischwebende Brückenkonstruktion der damaligen Zeit. Am markantesten höchsten Punkt des Tales errichtet, wurde die Ironbridge zum Wahrzeichen der industriellen Macht der Darbys und zum Denkmal der industriellen Revolution.
Menschen leben in diesem Gebiet im tropischen Norden Australiens seit über 50.000 Jahren. Wann genau die Gagudju, die Ureinwohner Kakadus, anfingen, ihre Geschichte und Mythen auf Fels zu malen, kann niemand mit Sicherheit sagen, doch es steht fest, die Rock Art von Kakadu gehört zu den ältesten der Welt. Doch Kakadu ist nicht ein Ort der Mythen sondern auch die größte Brutstätte für Vögel in der südlichen Halbkugel. Bisher wurden mehr als 280 verschiedene Vogelarten im Park beobachtet. Zum einzigartigen Tierreichtum Kakadus gehören 125 Reptilarten - darunter auch Süß- und Salzwasserkrokodile, 65 verschiedene Säugetiere, 25 Froscharten und 59 Fischarten.
Die Altstadt von Brüssel mit dem Grand' Place, dem Großen Platz wurde zum Kulturdenkmal erklärt. Er ist ein Zeugnis urbaner Demokratie. Als die reichen Brüssler Gilden im 15. Jahrhundert das aristokratische Stadtregiment ablösten, schufen sie sich mit diesem Karee kostbarer Zunfthäuser selbst ein Denkmal. Und als der Sonnenkönig Ludwig XIV. das Prunkstück freier Bürger in Schutt und Asche legte, bauten die Gilden ihn um 1500 kurzerhand als genaue Kopie seiner selbst wieder auf. Darauf sind die Brüsseler noch immer stolz und feiern sich und ihre Geschichte mit dem "Ommegang", einem prächtigen Umzug.
Mit seinen 400 Räumen ist Chambord das größte der französischen Loireschlösser. 1519 wurde mit dem Bau begonnen. Chambord gilt heute als Ideal des französischen Schlossbaus im 16. Jahrhundert.
Einst lag es mitten in Europa, am Schnittpunkt wichtiger Handels- und Heereswege, das Kloster St. Johann im Schweizer Münstertal. Das Kulturdenkmal ist ein größtenteils mittelalterliche Klostergebäude, um zwei Innenhöfe angelegt, mit der Klosterkirche St. Johann, karolingische Wandmalereien mit Szenen aus dem Leben und der Passion Christi, romanische Gewölbestukkaturen in der Doppelkapelle St. Ulrich und St. Nikolaus.
Die wechselvolle Geschichte der Stadt begann im 10. Jahrhundert mit einer Burg. Die Natur hatte die Voraussetzungen geschaffen: Steil aufragende Felsterrassen, die sich gut verteidigen ließen. Seit damals wucherten die Festungsanlagen - ein Vorgang, der bis ins 19. Jahrhundert dauern sollte. Die Festungsbauten waren ein Gemeinschaftswerk europäischer Festungsingenieure. Nach der Eroberung durch die Burgunder im Mittelalter bauten die Spanier die Festung aus, dann die Franzosen. Ihnen folgten die Österreicher, wieder die Franzosen, schließlich die Preußen. Weil die Stadt an einer strategisch wichtigen Position in Europa lag, war sie stets Zankapfel der Mächtigen in Europa.
Istanbul, Metropole und Kapitale dreier Weltreiche, Schmelztiegel verschiedener Kulturen, einzige Stadt auf zwei Kontinenten. Das römische Reich und seine Kultstätten gaben die Fundamente für Konstantinopel, Hauptstadt des byzantinischen Reiches, worauf die Osmanen ihre Herrschaft mit ihren Monumenten gründeten.
Die weißen Terrassen von Pamukkale gehören zu den größten Naturwundern der Türkei. Am Hügelsaum des Mäander, einer geologischen Bruchzone, entspringen an mehreren Stellen Thermalquellen mit einer Temperatur von 36° Celcius. Beim Durchsickern des Kalkgesteins haben sie sich mit mineralischen Stoffen angereichert, die beim Abkühlen an der Erdoberfläche zu Kalksinter erstarren.
Bis in die 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts hat sie kein Mensch beachtet, die kleinen Häuser mit den hohen runden Dächern in Apulien, die Trulli. Ohne Mörtel wurden hohe Gewölbe aus Steinquadern geformt, die an mykenische Schatzhäuser erinnern. Die hohen Kegeldächer waren Vorratsspeicher für den Schatz der Bauern, das Getreide. Außen wurden sie zum Schutz vor dem Regen, schuppenartig mit einem Kranz von Bruchsteinplatten belegt. Das gibt den Trulli ihr charakteristisches Aussehen.
Erotische Kunst zur Verherrlichung der Götter. Die Tempel von Khajuraho in Zentralindien lösen noch heute bei vielen Besuchern Empörung oder Verwirrung aus.
Tausend Jahre ist er alt, der Brihadeshvara-Tempel von Thanjavur, und man sieht es ihm nicht an. Im Mittelalter hat er als Festung gegen anstürmende Feinde gedient und später Zerstörungsversuchen fanatischer Moslems widerstanden.
Seit dem 14. Jahrhundert war Moskau das Zentrum des russischen Reiches, und der Kreml die Residenz der Zaren. Die Selbstherrscher, wie sich die Zaren nannten, vergrößerten ständig ihre Festung über der Moskwa und ließen die Paläste immer glanzvoller ausstatten. Der Kreml wurde zum Abbild und Sinnbild des ungeheuren Reichtums und der fast grenzenlosen Macht des Zarenreichs. "Über der Stadt ist der Kreml, über dem Kreml ist nur Gott." so ein russisches Sprichwort. Auch nach der Revolution, als kein Gott mehr über ihm war und die Glocken der vielen Kathedralen innerhalb und außerhalb der Kremlmauern schweigen mussten, blieb der Kreml Machtzentrale.
Kishi Pogost im Onega-See. Während der eisfreien Zeit erreicht man die Insel im Norden Russlands mit dem Boot von Petrosawodsk aus. Kishi heißt auf deutsch Insel und mit Pogost bezeichnete man im alten Russland eine Verwaltungseinheit. Heute bedeutet Pogost jedoch "Friedhof mit Kirche". Herausragendes Bauwerk ist die 35 Meter hohe Verklärungskirche, die von 22 Kuppeln bekrönt wird. Sie gilt als der kühnste erhaltene Holzbau Russlands. Er wird dem legendären Baumeister Nestor zugeschrieben, der nach der Fertigstellung 1714 seine Axt weit in den Onega-See geschleudert haben soll: "So eine gab es nie, es gibt keine zweite und es wird nie eine geben", hat er angeblich dabei gerufen.
Die Solowetzky-Inseln, sechs Inseln im Weißen Meer am Eingang der Onegabucht, sind nur 160 Kilometer vom Polarkreis entfernt. Der Mönch Sawwati und der Einsiedler German waren die ersten, die auf die Inseln kamen und ein Kloster gründeten. Im Reich Iwan des Schrecklichen spielte das Kloster auch eine strategische Rolle. Die Bastion Gottes, wurde zur Festung. Als Zar Peter die Schweden vertrieben hatte, war Russlands Weg zur Ostsee frei, Allerdings entstand hier auf dem Archipel auch das erste Gulag: Das Lager Solowki war Russlands erstes großes Häftlingslager, das Modell des sowjetischen Lagersystems.
Das Kulturdenkmal Wladimir ist ehemalige Residenz des Großfürsten Andrej Bogoljubskij mit zahlreichen Baudenkmälern: Im 11. Jahrhundert war diese Kleinstadt die Residenz des mächtigsten Fürstentums in Russland, Moskau gab es noch nicht. Der Fürst von Wladimir hatte am Ufer des Flüsschens Kamenka eine neue Burg bauen und sie mit einem palisaden-bewehrten Erdwall sichern lassen: Den Kreml von Susdal. "Kreml" bedeutet Festung - bezeichnet Burg und Wall. Und natürlich gehörte zu einem Kreml auch eine Kathedrale. Die Kremlkirche in Susdal besitzt einen der bedeutendsten frühen Kunstschätze: "Die goldenen Türen", ein Meisterwerk aus dem 12 Jahrhundert.
In der stürmischen tausendjährigen Geschichte des polnischen Staates war Krakau stiller Zeuge seines Anfangs, seiner Höhepunkte und seiner Untergänge. Schon im Jahre 1000 wurde hier ein Bistum gegründet und 1038 wurde Krakau vom König Kasimir dem Erneuerer zur polnischen Hauptstadt ernannt. Aus dieser Zeit stammen erste Bauten auf dem Wawalhügel. Über Jahrhunderte wurden in Krakau polnische Monarchen gekrönt und auch begraben. In Krakau wurde die älteste Universität Polens gegründet. Durch sie wurde die Stadt zum Wissenschafts- und Kulturzentrum Osteuropas. In seiner Geschichte wurde Krakau mehrmals verwüstet und zertrümmert, u.a. von Tataren und Schweden. Jede Zerstörung der Stadt oder einzelner Teile war eine Gelegenheit architektonische Änderungen einzuführen.
Die Geschichte der Marienburg (heute Burg Malbork) ist eng mit der Geschichte des Deutschen Ordens verbunden. Seit 1280 war die Burg dessen Konventsitz, im 14. und 15. Jahrhundert residierte hier der Großmeister. Die imposante Burganlage, sie gilt als die größte mittelalterliche Klosterfestung, war für Polen jahrhundertelang der Inbegriff des deutschen Drangs nach Osten. In seiner über 700-jährigen Geschichte wurde die Burg ständig umgebaut und vergrößert. Sie wurde mehrmals zerstört, geplündert und immer wieder aufgebaut und renoviert, von Polen und Deutschen.
Diese tollkühne technische Meisterleistung ist eine 41 km lange Eisenbahnverbindung über den Semmering mit 16 Tunneln, 16 Viadukten und 129 Brücken. Es wurden 64,5 Mio. Ziegeln für die Erstellung der Kunstbauten verwendet. 1048 Menschen verstarben während der Bauzeit der Semmeringbahn infolge Krankheit oder Unfall. Die Unternehmung ist auch literarisches Thema in Stefan Zweigs »Brennendes Geheimnis« und Karl Kraus' »Die letzten Tage der Menschheit«.
Auschwitz, Oswiecim, - ein Ort in Polen, zwischen Kattowitz und Krakau. Eine Kleinstadt, nahe der Weichsel, ein Industriegebiet, eine Gegend ohne besondere Eigenschaften. Auschwitz ein Synonym für das größte aller Verbrechen: die Ermordung der europäischen Juden. Auschwitz markiert einen Zivilisationsbruch. Es erinnert daran, dass mitten im 20. Jahrhundert die Deutschen fähig waren zu einem singulären Verbrechen dem über 5 Millionen Juden zum Opfer fielen.
Von welcher Seite man sich der frühgotischen Burganlage Friedrich II., dem "Castel del Monte auch nähert, der mächtige vollkommen systemetrische, achteckige Bau mit einen Kranz von ebenfalls achteckigen Türmen erscheint immer gleich.
Eingeengt zwischen Felsen und Meer gehören die Cinque Terre zu dem wildesten und unzugänglichsten Teil der ligurischen Riviera. Die fünf Dörfer Riomaggiore, Manarola, Cornigilia, Vernazza und Monterosso waren jahrhundertelang nur zu Fuß oder über das Meer zu erreichen. In dieser Abgeschiedenheit haben sie sich ihre Schönheit bewahrt.
Im Nordwesten Spaniens, an der Küste Galiciens, wo die Römer das Ende der Welt vermuteten, liegt die Kathedrale von Santiago de Compostela. Seit über tausend Jahren sind Millionen von Christen dorthin gepilgert. Sie haben diese Stadt nach Rom und Jerusalem zur drittwichtigsten Pilgerstätte der Christenheit gemacht. Ihr Geld hat mitgeholfen, dass hier eine der eindrucksvollsten romanischen Pilgerkirchen des Mittelalters entstand.
Über 1000 Jahre ist der Jakobsweg alt. Millionen Menschen aus ganz Europa sind ihn bis heute gegangen. Ein Ziel vor Augen: Die Kathedrale von Santiago de Compostela mit dem legendären Grab des Apostels Jakobus. Der Jakobsweg ist ein mühsamer Weg. Nachdem er die Pyrenäen überwunden hat, wendet er sich nach Westen, bis er nach über 800 Kilometern in Galicien am Ziel ist. Steile Pässe, endlose Ebenen unter einer sengenden Sonne, regennasse Tage auf aufgeweichten Straßen, eiskalte Winde auf den Höhen der Berge: Nichts bleibt dem Pilger erspart. So überrascht es nicht, dass für viele mittelalterlichen Pilger der Weg nach Santiago ein Weg in den Tod war. So gefährlich lebt der heutige Pilger nicht mehr. Aber wer zu Fuß oder mit dem Rad pilgert, weiß, was er getan hat, wenn er den Platz vor der Kathedrale in Santiago erreicht hat.
Ein Tal der Götter und Legenden im Herzen Nepals, eingebettet in die fruchtbare Ebene zwischen Tibet und Indien.
Tief in den Bergen von Laos, am Ufer des Mekong, im Grün des Dschungels versunken, liegt Luang Prabang. Luang Prabang war die Hauptstadt von Lane Xang, dem mächtigen Reich der 'ein Millionen Elefanten', und über Jahrhunderte Sitz der Könige von Laos.
Im Schätze der Welt Film über Qufu - die Stätten des Konfuzius - werden nicht nur die bedeutenden steinernen Zeugnisse einer großen Kultur gezeigt, sondern wird auch eine Vorstellung davon vermittelt, wie zu Zeiten der chinesischen Kaiser der Konfuziuskult aussah und welche Bedeutung die Ideen des Weisen für die Gesellschaft Chinas hatten.
Auf einem Hügel in der Nähe der kleinen Ortschaft Sanchi in Zentralindien stehen die ältesten, buddhistischen Stupas Indiens. Sie sind über 2000 Jahre alt. Stupas symbolisieren im Buddhismus den heiligen Baum des Lebens und der Erleuchtung.
In Mahabalipuram vermittelt das größte Relief der Welt in seiner großartigen Bildsprache die hinduistische Vorstellung von Paradies auf Erden. Hier sind Menschen und Tiere, Götter und Heilige in Liebe und Achtung voreinander an den heiligen Wassern des Ganges vereint.
Einige Kilometer östlich von London, flussabwärts an der Themse, liegt Maritime Greenwich. Hier schlägt seit Jahrhunderten das Herz der britischen Marine. Von Maritime Greenwich aus eroberten Francis Drake, James Cook und Lord Nelson die Weltmeere zum Ruhm der englischen Krone. Und noch heute ist der kleine Ort ein Begriff für die Seefahrer aller Länder, durch Maritime Greenwich verläuft der Nullmeridian, der die Erdkugel in eine östliche und eine westliche Hälfte teilt.
Hue in Zentral-Vietnam liegt reizvoll zwischen Hügeln und Reisfeldern an einer Biegung des Parfümflusses. Eine elf Kilometer lange Mauer umgibt die quadratische Zitadellenstadt, in der die, nochmals von Mauern umschlossene "Kaiserstadt" liegt, die wiederum die dem Kaiser vorbehaltene "Verbotene Purpurne Stadt" umschließt.
Die Halong-Bucht im Norden Vietnams, eine bizarre Welt von mehr als 2000 Inseln, Überreste gewaltiger Muschelkalkbänke, die vor 300 Millionen Jahren heranwuchsen. Eine Landschaft für Legenden.
Ein Park, knorrige Bäume, vom Wind, wie von Riesenhand, verdreht. Rudel von Damwild und Rehe äsen im hohen Gras. Im Tal spiegelt sich die Natur in einer künstlichen Seenplatte: Der Besucher steht in Lord Aislabie's "Watergarden". Im Wasser spiegeln sich auch kleine griechische Tempel und gotische Türmchen, denn im 18. Jahrhundert war es Mode, die Parks adliger Landsitze mit griechischen Tempeln und gotischen Türmchen zu schmücken - echte Ruinen standen hoch im Kurs. Und der Lord besaß eine wirklich großartige Ruine in seinem Park. Geht man auf gepflegten Parkwegen am Bach entlang, der die künstlichen Seen durchfließt, fällt der Blick auf "Fountains Abbey" oder das, was von dem einst größten englischen Zisterzienser Kloster in Yorkshire übrig ist, eine beeindruckende Ruine.
Die Berliner Museumsinsel mit ihren fünf großen Sammlungsgebäuden, dem Alten und dem Neuen Museum, der Alten Nationalgalerie, dem Pergamon- und dem Bodemuseum bildet mitten in Berlin ein historisch gewachsenes Ensemble. Im Verlauf von 100 Jahren vollendet, spiegelt sie die architektonischen und museumspolitischen Vorstellungen mehrerer Generationen wider.
Im Süden Schottlands, am Wasserfall von Cora Lynn, steht eine Baumwollspinnerei aus dem 19. Jahrhundert. Die Geburtsstätte der Arbeiterwohlfahrt, eine Kommune mit Modellcharakter, deren Grundwerte bis heute die Arbeitswelt prägen. Der Fabrikant Robert Owen baut saubere Unterkünfte für die Mitarbeiter, reduziert die Arbeitszeit auf 12 Stunden, sorgt für eine Schulausbildung der Kinder und richtet eine Krankenstation ein.
Feuer, Eisen, Kohle und Gips: Ende des 18. Jahrhunderts begann die Nutzung der Bodenschätze, die die raue Landschaft Südwales hervorbrachte. Während 1789 Frankreich von der Revolution erschüttert wurde, begann in Blaenavon die industrielle Revolution und aus einer vergessenen Landschaft wurde eines der größten Industriezentren der Welt. Das Industriedenkmal von Blaenavon in Süd-Wales umfasst Kohle- und Eisenproduktionsstätten aus dem 19. Jahrhundert.
Um den Titel der ältesten bewohnten Stadt der Welt streitet sich Sanaa mit Jericho. Unbestritten aber ist die Altstadt von Sanaa die schönere von beiden: 6000 reich verzierte Hochhäuser, 140 Moscheen, enge, verwinkelte Gassen voller Leben und ein Marktviertel, in dem das Handwerk noch blüht.
Shibam, das sind 500 Hochhäuser aus Lehm auf engstem Raum, eine Skyline, die an Manhattan oder Chicago erinnert. Nur liegt Shibam in der Wüste, ist fast 2000 Jahre alt und war einst Hauptstadt der Oase Hadramaut im Jemen, eine reiche Stadt am Ausgangspunkt der Weihrauchstraße.
Wenn die Karawanen in das Stadtgebiet einzogen, wurden sie empfangen von üppigem Grün, sprudelnden Wasserfontänen, kühlender Architektur. Damaskus, der Name klingt schon in den Ohren nach Verzauberung, nach Märchenland.
Bosras Ruf klingt vor allem nach Musik. 1800 Jahre nach seiner Erbauung durch die Römer gilt das Theater von Bosra nicht nur als das am besten erhaltene Bauwerk seiner Art. Und noch heute schätzen Musiker und Orchester aus aller Welt seine besondere Akustik.
Das aromatische Harz des boswellia sacra Baumes zählte zu den begehrtesten Handelsgütern der antiken Welt. In Ägypten wurde Weihrauch ebenso verbrannt wie an den Höfen indischer Maharadschas. In Rom wurde er in Gold aufgewogen. Über Tausende von Kilometern wurde er gehandelt; es entstand die "Weihrauchstraße".
In Transsilvanien messen die Uhren nicht die Zeit, sondern die Ewigkeit, sagt ein rumänisches Sprichwort. In Sighisoara, einem kleinen Städtchen im Tal der Kokel, ist fast alles noch so, wie es um 1200 war, als sich vor allem Siedler hier niederließen. Die von ihnen gebaute Burganlage mit sieben Wehrtürmen und rund 150 Wohnhäusern ist das einzig erhaltene Ensemble dieser Art in Transsilvanien, zu deutsch Siebenbürgen.
Die Klöster Nordmoldawiens sind als geistige Bollwerke gegen den vorrückenden Islam gebaut worden. Nach dem Fall Konstantinopels an die Türken, Mitte des 15. Jahrhunderts, sah sich Rumänien als letzte christliche Bastion des Abendlandes. Sieben von ihnen zählen zum Weltkulturerbe, darunter Humor, Voronet, Sucevita und Moldovita, Kennzeichnend sind die bemalten Außenfassaden mit Darstellungen von Heiligenlegenden und Szenen des Alten und Neuen Testaments.
Der Platz der Wunder. Auf grünem Rasen schweben weiße Monumente aus Marmor, ein einzigartiges Architekturensemble. Die mächtige Kathedrale, der Turm, das riesige Baptisterium und der Monumentalfriedhof wurden vom 11.bis zum 14. Jahrhundert errichtet, als Zeichen der Macht, zu der Pisa seit dem 10. Jahrhundert aufgestiegen war. Sie alle sind Kulturdenkmäler: Die Piazzadel Duomo (Domplatz) mit dem Campanile, dem auf der Südseite55,65 m und auf derNordseite 55,8 m hohen, etwa4 m von der Vertikalenabweichenden "Schiefen Turm vonPisa", der Kathedrale SantaMaria Assunta, dem Baptisterium(Taufhaus) und dem Friedhof (Camposanto).
Andere Städte sind Städte, Paris ist eine Welt" meinte schon Karl V. Auf jeden Fall ist Paris ein schier endlose Zitatensammlung, denn durch alle Jahrhunderte haben Künstler - und solche, die sich dafür hielten - versucht, sich von dieser Stadt inspirieren zu lassen. Kunstgeschichtlich beachtenswerte Bauwerke liegen am Ufer der Seine, zwischen Pont de Sully und Pont d'Iéna.
Der Name Kyoto ruft Bilder herbei von einem Japan vor der Moderne. Rotgestrichene Shinto-Tore, Kimonos, Kirschblüte, alte Tempel, kahlgeschorene Mönche, Paläste der Kaiser, die tausend Jahre lang hier residierten, und Paläste der Shogune, die mit harter Hand regierten. Kyoto, denkt man, ist eine schöne alte Stadt.
Japan hat ein besonderes Verhältnis zur Zeit. Tempo, Pünktlichkeit. Leistung ist Arbeit in der Zeit. Einmal blieb die Zeit stehen. Am 6. August 1945, um acht Uhr fünfzehn am Morgen. Abwurf der ersten Atombombe. Und als die Zeit stehengeblieben war und sich weiterbewegte, war das alte Japan untergegangen.
Im Herzen Sri Lankas, im gebirgigen Dschungel, liegt "Kanda-uda-pas-rata, einst das "verborgene Königreich in den Bergen". Die Briten eroberten 1815 die Stadt und verkürzten den Namen zu "Kandy".
Im Herzen der Insel Sri Lanka, im 5. Jahrhundert nach westlicher Rechnung: Ein verblendeter Sohn stürzt den Vater vom Thron. Doch er will nicht nur die Macht, auch die Schätze des Königs.
Der Sommerpalast an den Westbergen bei Peking ist der einzige erhaltene kaiserliche Garten. In ihm ist der vollkommene Traum der chinesischen Gartenarchitektur verwirklicht.
Die UNESCO hat 13 Beginenhöfe (von insgesamt 26, u.a. in Lier, einer der schönsten in Flandern, oder der Hof "Ten Wijngarde" in Brügge) in Flandern in ihr Weltkulturerbe aufgenommen. Die ersten Höfe stammen aus dem 13. Jahrhundert. Die Beginen waren eine laienreligiöse Vereinigung. Jeder Beginenhof war souverän, wählte seine Oberin selbst: die "Grande Dame". Im Gegensatz zu den Klosterschwestern legten sie keine Gelübde für immer ab, sie konnten jederzeit austreten. Verständlich, dass diese Selbständigkeit der Kirche zu weit ging. Zeitweise wurde die Bewegung der Häresie bezichtigt oder gar verboten.
Der Canal du Midi - schon die Römer träumten von einer Wasserstraße zwischen dem Mittelmeer und dem Atlantik. Mächtige und Macher von Karl dem Großen bis Franz dem Ersten scheiterten an der Verwirklichung dieser Idee, selbst Leonardo da Vinci tüftelte vergeblich daran. Erst Ende des 17. Jahrhunderts wurde er gebaut. Der Canal du Midi ist eine technische Meisterleistung eines Einzelnen, eines von der Idee Besessenen, von Pierre Paul Riquet. Er war königlicher Steuerbeamter und Hobbyingenieur. Er fand die Lösung, wie ein Kanal, der zwischen dem Mittelmeer und Toulouse 190 Höhenmeter überwinden muss, ständig mit Wasser versorgt werden kann. Zum Kulturdenkmal erklärt wurde eine 240,129 km lange, 2,25 bis 2,50 m tiefe Wasserstraße als "Brückenglied" zwischen dem Mittelmeer und dem Atlantik mit 328 Bauten wie Brücken - so die Kanalbrücke über den Orb -, Schleusen - so die 7 Schleusenkaskaden von Fonserrannes -, Tunnel, Aquädukte 49 Kanalführungen über Bäche und Flüsse.
Das Volkslied über eine alte Steinbrücke hat den Namen Avignon weltbekannt gemacht. Doch ihre wahre Bedeutung erlangte die Stadt im 14. Jahrhundert, als sie Sitz der Päpste war. Sieben französische Päpste residierten in Avignon. 67 Jahre war die Stadt Sitz des Heiligen Stuhls und Zentrum der Christenheit. Avignon wurde zum magischen und kulturellen Mittelpunkt Europas. So ist die Altstadt mit iner 4,5 km langen Ringmauer Kulturdenkmal geworden, im Zentrum der trutzige, 15000 qm große Papstpalast, zudem das gotische Petit Palais und die romanische Cathédrale Notre- Dame- des- Doms.
Saint- Emilion zählt zu den romantischsten Weinorten der Welt. Die kleine Stadt liegt auf einem Plateau aus Kalkstein, eingerahmt von Weinbergen, auf denen die Trauben der berühmten "grands crus" wachsen. Mit diesem bedeutenden Weinanbaugebiet im Südwesten Frankreichs hat die UNESCO auch den Wein zum Weltkulturerbe erklärt. Zu Recht, denn Saint- Emilion steht für die Vollendung des Weines.
Vor über dreißigtausend Jahren entstanden die frühesten bekannten Kunstwerke der Menschheit in Europa. Der Kontinent war zu großen Teilen noch von Gletschern überzogen. Das hielt den Vorfahr des modernen Menschen, den Cro Magnon, nicht davon ab, Felsen und Höhlen mit herrlichen Malereien, Gravuren und Skulpturen zu schmücken. Das Tal der Vézère im französischen Périgord ist eine besonders üppige Schatzkammer dieses Wirkens. Spätestens seit der Entdeckung der Höhle von Lascaux, der Sixtinischen Kapelle der Vorgeschichte, muss sich die Wissenschaft vom primitiven Vorfahren aus der Eiszeit verabschieden. Insgesamt wurden als Kulturdenkmal 147 prähistorische Fundorte und 23 Höhlen mit Felsmalereien ausgezeichnet.
Ob mit dem Schiff oder mit dem Flugzeug: Wer nach Ibiza reist, der sieht als erstes die mächtige Akropolis von Eivissa, der Inselhauptstadt. Die Festungsanlage ist die älteste und besterhaltene Europas.
Im Norden der Niederlande, bei Lemmer, steht das größte dampfgetriebene Schöpfwerk der Welt. Es ist benannt nach seinem Konstrukteur Dirk Frederik Wouda, Ingenieur beim Wasserwirtschaftsamt der Provinz Frieslands. Es ist kein totes Industriedenkmal, sondern ein lebendiges Zeugnis des Dampfmaschinenzeitalters. Fünf- bis sechsmal im Jahr versehen die Maschinen noch ihren Dienst und pumpen 6% des friesländischen Wasserüberschusses ins IJsselmeer. In der Minute sind das 4000 Kubikmeter - der Rauminhalt eines mittleren Kirchenschiffs!
Troia: Wer kennt nicht ihre Geschichte, von Homer in der Ilias besungen, die so tragisch in völliger Zerstörung geendet haben soll. Zwei Jahrtausende galt Troia als sagenumwobene Metropole ägäischer Hochkultur.
Als der spanische Schriftsteller Juan Goytisolo durch die Täler von Göreme in der Türkei wanderte, war er sicher: der Architekt Gaudí muss hier gewesen sein und das alles gebaut haben! Tausende von Kegeln, Pilzen, Kaminen, Türmchen und steinernen Ornamenten, hinter jedem Felsvorsprung tauchen neue Formen auf.
Schintoismus und Zen-Buddhismus, die beiden großen Religionen Japans, treffen auf der Insel Itsukushima (Miyajima) zusammen. Der Schinto-Schrein von Itsukushima, auf Pfählen in den Uferschlamm gebaut, mit seinem großen roten Tor, das im Wasser weit vor der Insel steht, ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Japans.
Zwischen sanften Hügeln und bewaldeten Talauen an der Grenze zwischen Tschechien und Österreich liegt ein Gesamtkunstwerk verborgen, das Gebäude, Parklandschaft und freie Natur umfasst. Es ist das Werk der Fürsten von Liechtenstein, die sich im 14. Jahrhundert in den Orten Lednice (Eisgrub) und Valtice (Feldsberg) ansiedelten. Diese Gutsherrschaft wurde zum Kernbereich ihrer ausgedehnten Besitzungen in Mähren, Böhmen und Schlesien, Österreich und dem Alpenrheintal. In Valtice erbauten sie ein Barockschloss und im sieben Kilometer entfernten Lednice eine Sommerresidenz. Den ganzen Gutsbezirk um die beiden Ortschaften herum betrachteten sie als eine natürliche Parklandschaft, die sie nach malerischen Gesichtspunkten umgestalteten. Das Kulturdenkmal umfasst so eine der größten von Menschenhand gestalteten Landschaften Europas, u. a. mit dem Palast von Lednice und dem Schloss Valtice, dem Gewächshaus von Lednice, dem Minarett (1797-1802), dem Belvedere, dem »Tempel der Drei Grazien« und der Kapelle St. Hubertus.
Wie eine Insel aus längst vergangenen Zeiten liegt sie zwischen den Fischteichen - die tschechische Stadt Telc. Einst war sie ein wichtiger Handelsplatz auf halbem Weg zwischen Prag und Wien. Ihre Bürger lebten vom Bierbraurecht, dem Salzverkauf und dem Ehrgeiz eines Landadligen Zacharias von Neuhaus. Er machte Schloss Telc im 16. Jahrhundert zu seinem Herrensitz, holte italienische Baumeister ins mährische Hochland und verwandelte sein Provinzstädtchen in eine Residenzstadt. Und so nennt sich das Kulturdenkmal »weiße Perle der tschechischen Städte« mit schönen Bürgerhäusern und Laubengängen an der »Straße der tschechischen Renaissance«.
Als Alexander der Große 326 v. Chr. Taxila erreicht, ist er nicht nur der große Stratege, sondern ein Bote griechischer Kultur. Er erobert die älteste Siedlung Bhir Mound, die heute - unweit von Islamabad, der Hauptstadt Pakistans, gelegen - nur noch aus unregelmäßigen Mauerfundamenten besteht.
Das Fort von Lahore - ein Kulturwelterbe am Rande der Zerstörung. Die pakistanische Stadt Lahore, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Indien entfernt, war einst eine der Prunkstädte des sagenhaften Mogulreiches, für das damalige Europa Symbol unermesslichen Reichtums und grenzenloser Macht.
Vor rund 2.000 Jahren wurden sie angelegt, die berühmten Reisterrassen im Norden der Philippinen. Ihre Baumeister waren die Ifugao, ein Bauernvolk, das vermutlich aus Indonesien stammte und sich in der unwegsamen Bergwelt der Kordilleren ansiedelte.
Über dreihundert Jahre währte die spanische Herrschaft auf den Philippinen, aber nur in Vigan konnte sich das koloniale Architekturerbe bis heute erhalten. Vigan, eine Küstenstadt im Nordwesten der philippinischen Insel Luzon - mit Kathedrale, Bischofspalast und herrschaftlichen Handelshäusern.
Über tausend Jahre war das Heiligtum in Delphi Anlaufstelle Ratsuchender aus der ganzen antiken Welt. Könige und einfache Bürger begaben sich zum 'Nabel der Welt', um die Pythia um ein Orakel zu bitten. Die Seherin stand in direkter Verbindung mit Apollo, einem für damalige Verhältnisse überaus fortschrittlichen Gott. Hatte er doch z.B. die Erinnyen, die Rachegöttinnen, für abgesetzt erklärt. Statt der üblichen Blutrache verkündete er schon im 5. Jahrhundert vor Chr. Ideale wie Toleranz, Barmherzigkeit, Rechtstaatlichkeit. Zum Kulturdenkmal ist nicht nur der Apollontempel mit dem »Orakel von Delphi« erklärt worden, sondern auch das Theater, die Kerna- und die Kastalische Quelle, das Gymnasion und das Heiligtum der Athena Pronaia.
Rhodos war, nach dem Rückzug aus dem Heiligen Land, über 200 Jahre der östliche Vorposten der Christenheit. Der Kreuzritterorden der Johanniter hatte sich auf die Festung zurückgezogen und die Stadt zu einer beinahe uneinnehmbaren Festung ausgebaut. Dienen und Kämpfen lautete der Wahlspruch der Ritter. Unter dem Deckmantel eines päpstlich sanktionierten Kampfes gegen die Ungläubigen machten die Schiffe des Ordens das östliche Mittelmeer unsicher, verkauften deren moslemische Besatzungen in die Sklaverei und mehrten gleichzeitig den Reichtum des Stützpunktes. Kulturdenkmal ist u. a. der Palast des Großmeisters des Johanniterordens auf den Resten der byzantinischen Akropolis, die Herberge der Ritter der Auvergne, die Marienkirche und die Stadtmauer mit ihren Toren und der »Turm der Italiener«
Auf einem 634 m hohen Hügel befindet sich die Spissky Hrad (Zipser Burg) mit romanischem Palas, Donjon und gotischer Kapelle sowie Zápolský«-Palast Spisská Kapitula (Zipser Kapitel), der einstige Sitz der Zipser Propstei mit Propst und zwölf Domherren zum Kapitel gehörend: die dreischiffige Domkirche St. Martin mit einer der wenigen erhaltenen romanischen Skulpturen in der Slowakei, dem »weißen Löwen«, und die Heilig-Geist-Kirche in Zehra.
Zwischen Niederer und Hoher Tatra liegt das Dorf Vlkolinec in der östlichen Slowakei. Auf einem Hochplateau vor der grandiosen Kulisse des Bergkegels Sidorovo gelegen, hat sich Vlkolinec seit Jahrhunderten aus dem Weltgetriebe ferngehalten. Keine Straße, kein Strom, kein Wassernetz, keine Revolutionen haben bis vor kurzem den Charakter der Siedlung tangiert und die Enklave aus ihrem mittelalterlichen Kulturschlaf geweckt. So konnte sich die einmalige Architektur des Ortes bewahren, eine Wohn- und Arbeitswelt ganz aus Holz geschnitzt, ein geschlossenes Ensemble aus rund 50 Bauten.
Orkney - das ist eine Inselgruppe zwischen Nordsee und Atlantik, etwa 10 Meilen nördlich vom schottischen Festland entfernt. Baumloses Weide- und Ackerland, grün fast überall, durchzogen von blauen Fjorden, eingefasst mit scharfkantigen Klippen und steil abfallenden Küsten. 29 von 77 Inseln sind bewohnt. Die ersten Siedler kamen in der Jungsteinzeit. Auch sie waren Ackerbauern. Schriftliche Zeugnisse hinterließen sie nicht, aber Werkzeuge, Behausungen, Zeremonienplätze und Gräber in einer Fülle, wie sie woanders in Europa nicht zu finden ist. Das berühmteste neolithische Monument von Orkney ist der Ring of Brodgar, ein Steinkreis so alt wie die ägyptischen Pyramiden.
Die Wartburg im Thüringer Wald, hoch über Eisenach ist steingewordene Metapher für Rittertugend und Minnesang, für Kreuzfahrer-Blut und reformatorischen Geist. Die Besucher strömen und auf den Spuren der Minnesänger, der katholischen Heiligen Elisabeth oder wegen des flüchtigen Reformators Luther. Goethe hat sie beschrieben und gezeichnet und Wagner sie im Tannhäuser besungen
Die Reichenauer Benediktinerabtei ist ein Musterbeispiel mittelalterlicher Klosterarchitektur in Zentraleuropa. Sie entwickelte sich im 10. und 11. Jahrhundert zu einem geistigen und kulturellen Zentrum des Heiligen Römischen Reiches. Ihre Malschule prägte die europäische Kunstgeschichte des 10. und 11. Jahrhunderts.
Lange Zeit war das Tal der Loire Schauplatz erbitterter Kämpfe zwischen Frankreich und England um den französischen Königsthron. Ihr Höhepunkt ist der Hundertjährige Krieg, der zwischen 1337 und 1437 an den Ufern des Flusses tobte. Dass dieses, von Männern angezettelte, Staatenduell von einer Frau für Frankreich entschieden wurde, ist allenfalls für die Franzosen der Rede wert. Sie würdigen bis heute die Verdienste des damals 17-jährigen Bauernmädchens Jeanne d'Arc, die das belagerte Orléans befreite und den Dauphin Karl VII zur Krönung nach Reims führte.
Das Renaissance-Viertel von Lyon mit 300 Häusern im Stil der Spätgotik bis zur italienischen Renaissance und der Rue Saint-Jean als Hauptstraße - dort u. a. das Hôtel du Chamerrier, der Tour Rosse, das Hôtel de Gadagne und Maison Henri IV. - sowie die Kathedrale Saint-Jean, zudem das Viertel Fourvière mit dem Odeon und der Basilika Notre-Dame, das Viertel La Presqu'île und das Viertel Pentes de la Croix-Rousse, einstiges Viertel der Seidenwebereien.
Auf dem Schlossberg liegen die Wurzeln der Stadt Graz in der Steiermark, die 1128 erstmals erwähnt wurde. Gradec hieß sie da, zu deutsch "kleine Burg". Im 15. Jahrhundert war Graz die Hauptstadt Innerösterreichs. Der spätere Kaiser Friedrich III. hatte ein Herz für die Stadt und setzte erste bauliche Akzente. So ließ er eine Stadtburg errichten und die Pfarrkirche Sankt Ägydius, den heutigen Dom. So friedlich Graz uns heute auch scheint. Es war immer eine wehrhafte Stadt. Zuerst drohte Gefahr durch die Eroberungszüge der Türken, später durch die Truppen Napoleons. Zur Abschreckung bauten die Grazer bauten nicht nur ihre Festungen aus, sie sammelten in all den Jahrhunderten auch Waffen jeder Art. Heute haben sie die größte antike Waffensammlung der Welt.
Pinyao ist ein Guckloch in eine vergangene Zeit, denn die kleine Handelsstadt sieht heute noch so aus wie fast alle chinesischen Städte vor 300 Jahren. Hier wurde die erste Bank Chinas gegründet, doch die Zeit scheint still geblieben zu sein.
Der Nationalpark Bialowieza (Polen) und Nationalpark Belovezhskaya Pushcha (Weißrussland) sind seit 1992 Naturdenkmal. Der Baumbestand an Urwaldriesen ist sehr imposant. 50 Meter hoch ragen sie in den Himmel empor. Schwarzstörche haben in den ausladenden Ästen ihren Horst angelegt. Sie gehören zu den heimlichsten und seltensten Vögeln Europas. Im Totholz abgestorbener Bäume brüten Eulen und zahllose Spechte. Versteckt in den Kronen ziehen Adler ihre Jungen auf. Neben Wölfen und Luchse durchstreifen noch heute Wisente den großen Wald.
Das Vall de Boi ist ein schmales Tal, tief hineingegraben in die katalonischen Pyrenäen. Vor mehr als 1000 Jahren entstanden im Tal sieben kleine Dörfer, an die sich wohl niemand erinnern würde, wären zu jener Zeit nicht auch neun romanische Kirchen gebaut worden. Die Abgeschiedenheit hat dazu beigetragen, dass zumindest einige dieser Kirchen noch fast originalgetreu erhalten sind.
Mitten im hässlich brodelnden Betondschungel von Caracas liegt die Zentrale Universität von Venezuela wie eine Insel der Ruhe und der Schönheit. 87 Bauten, eine Stadt in der Stadt.
Am Rande der malerischen holländischen Stadt Utrecht, direkt neben einer Stadtautobahn: Ein kleines, würfelförmiges Häuschen - es wirkt etwas verloren. Als es gebaut wurde, war es für die meisten ein Skandal, für einige aber eine Sensation. Heute ist es eine Ikone der modernen Baukunst: Das Rietveld - Schröder Haus. Gerrit Rietveld, der eigentlich Kunsttischler war, entwarf es für die 35 jährige Anwaltswitwe Truus Schröder. Als Meisterwerk des De Stijl-Bewegung verkörpert das Rietveld-Schröder-Haus die radikale Umsetzung der Ideen der Moderne in Design und Raum.
Brüssel und der Jugendstil, das heißt auch und gerade: Brüssel und Horta. Der Architekt Victor Horta wurde zu Ende des 19. Jahrhunderts durch die Neuartigkeit seiner Wohnhäusern nicht nur in Belgien berühmt, sondern erregte internationales Aufsehen. Die Stadthäuser von Victor Horta repräsentieren den Umbruch vom 19. in das 20. Jh. Hortas Werk macht die Radikalität und das Potential des Jugendstils anschaulich.
Als "glänzende Herrscherin über den Orient" bezeichneten die Portugiesen Alt-Goa, die Hauptstadt ihres indischen Überseereiches. Mit 300.000 Einwohnern war das "goldene Goa" einst größer als Lissabon oder Paris.
Die Schmalspurbahn der "Darjeeling Himalayan Railway" erklimmt qualmend und ächzend über 2.000 Meter Höhe. Der Bau einer der ersten Gebirgsbahnen der Welt war eine technische Meisterleistung.
Eine alte Legende berichtet von der Entstehung der "Stadt des Sieges" in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts: der kinderlose Großmogul Akbar betete in der Klause des berühmten Eremiten Salim Chisti um die Geburt eines Sohnes.
Vor der Ostküste Australiens erstreckt sich die größte Ansammlung von Korallenriffen der Welt über 2300 Kilometer und bedeckt eine Fläche, die größer als Italien ist. Die Aborigines Australiens nennen es "Waga Gaboo" - das Grosse Riff. Unzählbare winzige Polypen erzeugen jeden Tag auf einem Quadratkilometer Riff vier Tonnen Kalksteingerippe. In Tausenden von Jahren haben sie die Umwelt für das farbigste und vielseitigste Leben geschaffen. Seit dem Anbeginn der Zeit haben sich hier mehr als fünftausend verschiedene Arten von Meeresfauna und Flora entwickelt.
Fraser Island wurde 1992 zum Weltnaturerbe ernannt. Sie ist mit über 120 Kilometer Länge und einer Fläche von 184 000 Hektar die größte Sandinsel der Welt. Die Dünen von Fraser ragen über 240 Meter aus dem Meer und sind mit einer erstaunlich vielseitigen Vegetation bewachsen. Von der Heidelandschaft an der Küste bis zum subtropischen Regenwald in Zentrum, alles wird von über 40 Dünenseen gespeist. Die glasklare Seen können sich nur deshalb im Sand bilden, weil sich darunter eine undurchlässige Schicht aus Überresten einer vergangener Vegetation gebildet hat. Ihr Wasser, durch Sand gefiltert, ist so rein und ohne Nährsstoffe, dass kaum etwas in ihnen leben kann. Über 350 verschiedene Arten von Vögeln sind auf Fraser sind zu Hause. Viele Wandervögel benutzen die Insel als Raststätte zwischen Südaustralien und ihren Brutplätzen in Sibirien.
Bei diesem Kulturdenkmal handelt es sich um ein Ensemble von drei mittelalterlichen Festungen (Castello Grande, Castello Montebello, Sasso Corbaro) mit Stadtmauer und Schutzwällen. Südlich des St. Gotthardpasses ist von der Autobahn aus die markante Silhouette von Bellinzona mit den "Tre Castelli" sichtbar. Die drei mittelalterlichen Burgen mit der Sperrmauer sind die imposanten Wahrzeichen der Hauptstadt der schweizerischen Sonnenstube, dem Kanton Tessin. Weil diese Festungen ein einzigartiges Beispiel einer spätmittelalterlichen Verteidigungsanlage am Fuß eines strategisch wichtigen Alpenpasses sind, hat die UNESCO Bellinzona auf die Welterbeliste gesetzt.
Von den unzähligen Inselklöstern in Irland ist das Kloster auf Skellig Michael sicher das Aussergewöhnlichste. Es ist eher eine Mönchssiedlung und veranschaulicht, wie spartanisch die frühchristlichen Mönche vom 7. bis ins 12. Jahrhundert hier gelebt haben müssen. Rund zwölf Kilometer vor der Küste der Iveragh-Halbinsel im Südwesten Irlands, auf einer von zwei pyramidenförmigen Felseninseln haben sich die Mönche angesiedelt, sozusagen am Ende der Welt, um Gott näher zu sein. Treppen mit rund 700 in den Fels gebauten Steinstufen führen zu den sechs bienenkorbartigen Mönchszellen, den zwei Gebetshäusern mit Hochkreuzen und einem kleinen Friedhof.
Der Ohrid-See in Mazedonien ist einer der ältesten und tiefsten Seen der Welt mit Pflanzen- und Tierarten, die es nur hier gibt. An seinen Ufern zeugen byzantinische Bauwerke und archäologische Kostbarkeiten von mehr als zweitausend Jahren Menschheitsgeschichte. Theater und Reliefs aus der Antike, frühchristliche Mosaiken und prachtvolle Fresken bieten eine Zeitreise zur Entstehungsgeschichte der Massenmedien.
Die historische Ruinenstadt Butrint liegt an der Straße von Corfu im Süden Albaniens. Die Halbinsel in einer Lagune ist so geschützt und exponiert, dass sie seit jeher Eroberer, Reisende und Erholungssuchende anzieht. Butrint ist ein zweites Troja in Kleinformat, schreibt der römische Dichter Vergil. In dem Kulturdenkmal vereinen sich Reste einer griechischen Kolonie, einer römischen Stadt und eines byzantinischen Bistums.
Das portugiesische Sintra ist eine Kulturlandschaft mit Zeugnissen maurischer Architektur. Der Nationalpalast in Sintra ist eng mit der Geschichte des Landes verbunden. Er war acht Jahrhunderte lang die Sommerresidenz der portugiesischen Könige. Besonders Manuel I. , "der Glückliche", hat dem Palast seinen Stempel aufgedrückt, als Anfang des 16. Jahrhunderts die Visionen seiner Vorgänger wahr wurden und Portugal eine Großmacht wurde. Die bahnbrechenden Entdeckungen des Seewegs nach Indien und die Entdeckung Brasiliens fielen in diese Zeit.
Hinter jeder Ecke von Portos Altstadt liest man eine Kurzgeschichte auf. Porto macht unruhig. Die bedeutende Barockfassade ist zwischen Häusern eingekeilt, reiche Stadtpaläste verstecken sich im Grau, mittelalterliche Turmhäuser recken sich neben Brandmauern hinter Wellblech. Es passt nichts zusammen, und das wirkt letztendlich wieder identisch.
Angra do Heroismo auf der Azoren-Insel Terceira hält über 300 Jahre eine Schlüsselrolle als Knotenpunkt zwischen drei Kontinenten, als Versorgungshafen für die Entdecker, als Zwischenstation für Schätze beladene Karavellen, als hochmoderne Stadt des 16. Jahrhunderts. Angra, der Anker. Breite Straßen, wie mit dem Lineal gezogen. Eine für das Vieh, eine für edle Herren zu Pferde, eine andere für Getreide und Ochsengespanne. Direkt am Hafen ein Schlachthof, ein Krankenhaus, eine Kirche. Viele berühmte Seefahrer wird Angra an Land und an Bord gehen sehen, und viele Schätze sinken hier nach blutigen Seeschlachten auf den Meeresgrund.
Das Gartenreich von Dessau-Wörlitz liegt eingebettet in der Auenlandschaft der Elbe und umfasst sieben Schloss- und Parkanlagen auf einer Gesamtfläche von 145 qkm. Herzstück des Gartenreichs sind die Parkanlagen von Wörlitz, die als erster Landschaftsgarten nach englischem Vorbild auf dem Kontinent entstanden sind. Seen und Kanäle, Brücken und Grotten, Wiesen und Bäume, Tempel und Monumente: gestaltete Natur, die in jeder Wegbiegung neue malerische Bilder bereithält. Die Wörlitzer Anlagen sind um das klassizistische Landhaus entstanden, das der Architekt Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorf für den Landesherrn, Fürst Leopold III Friedrich Franz von Anhalt-Dessau, baute. Beide hatten sich dem Bildungsideal der Aufklärung verschrieben.
Der Film führt nach Mtskheta, der alten Hauptstadt Georgiens. Sie gilt als heiligster und geschichtsträchtigster Ort des Landes.
Baku, die 2-Millionenstadt am Ufer des Kaspisches Meeres, ist ein Schmelztiegel der Kulturen, eine geschichtsträchtige Ansiedlung auf der Schwelle zwischen Orient und Europa.
Die Wachau, das ist zunächst einmal ein etwa 30 km langer Donaudurchbruch zwischen Melk und Krems in Niederösterreich. Der Fluss bildet hier ein enges Felsental. Ein Wahrzeichen der Wachau und eigentlich die Inszenierung dieser Landschaft ist das Stift Melk. Kernstück des Melker Klosterkomplexes ist die Bibliothek, mit 85.000 Bänden und 1200 Handschriften, eine der größten der Welt. Es ist das ideologische Hauptquartier des Benediktinertums. Hier wird alles aufbewahrt, was man als Grundlage des abendländischen Geistes bezeichnen kann.
Zeche Zollverein in Essen ist die am vollständigsten erhaltene Zechenanlage in Europa. Sie wurde 1986 stillgelegt, aber schon lange vorher war geplant, die Zeche für künftige Generationen zu nutzen. Umwidmung und aufwendige Restauration sind die Stichwörter für einen neuen Umgang mit dem alten Industrierelikt: der Weg führt von der Kohle zur Kunst. Im Kesselhaus der Zeche, wo einst der Dampfdruck für die Bewetterungsanlagen des Untertageabbaus erzeugt wurde, ist heute das Designmuseum Nordrheinwestfalen. Im Turbinenhaus genießt man jetzt im Gourmetrestaurant exklusive Speisen zwischen Stahlträgern und alten Kesseln. Im Salzlager der Kokerei fand Kabakovs "Haus der Träume" Platz. In der großen Lesebandhalle wurden früher an vielen Bändern Gesteinsbrocken aus der Kohle gelesen - nun finden in ihr Konzerte statt.
Er ist der gewaltigste Gletscher der Schweizer Alpen: Der Aletsch, ein eisiger Gigant. 22 Kilometer beträgt die Länge dieser gewaltigen und gewalttätigen Eismasse, die in der Abgeschiedenheit des Alpenmassivs ein bizzarres Eigenleben führt. Jeden Augenblick wandelt sich das Erscheinungsbild des beweglich - festen - Eises. Seit Jahrzehntausenden. Die 27 Milliarden Tonnen des Aletsch Gletschers bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von 200 Metern im Jahr talwärts und tragen riesige Gesteinsbrocken mit sich.
Es gilt als ein Meisterwerk der klassischen modernen Architektur und ist der bedeutendste Bau Ludwig Mies van der Rohes auf europäischem Boden: Das Haus Tugendhat im tschechischen Brünn. Als es Ende der 20er Jahre gebaut wurde, war die mährische Metropole bereits ein Zentrum der architektonischen Avantgarde. Dank des Engagements von Architekten wie Bohuslav Fuchs oder Arnost Wiesner für den sozialen Wohnungsbau entstanden in Brünn unzählige Siedlungen und Wohnhäuser für die breite Masse. Mit dem Haus Tugendhat kam nun ein funktionalistischer Bau für die gehobene Schicht hinzu.
In kaum einer europäischen Stadt ist das Morbide so gegenwärtig wie in Wien. Nach einem Besuch in der Hofburg, dem Zentrum der über 600 Jahre währenden Habsburger Monarchie führt ein Spaziergang in die Augstinerkirche, in deren "Herzgrüfterl" die Herzen von 54 Habsburgern in Silberurnen bestattet wurden. In der Gruft der Michaelerkirche lagern über 250 Särge. Ganze Böden und Wandflächen sind hier mit Knochen bedeckt.Ein Blick auf das Museumsquartier zeigt das lebendige Wien.
Im fruchtbaren Flusstal des Serafschans, im heutigen Usbekistan, liegt eine der ältesten Städte Asiens: Samarkand. Schon im 4. Jahrhundert vor Christus wurde die Oase von Alexander dem Großen erobert.
Die historische Altstadt von Hoi An in Zentral-Vietnam liegt, von Reisfeldern umgeben, bildschön am Thu-Bon-Fluss, der sie mit dem nahen Meer verbindet. Die Kleinstadt war einst eine Station der "Seidenstraße des Meeres", über 2000 Jahre reichen ihre Ursprünge zurück.
Das Kultur- und Naturdenkmal ist seit 1977 Nationalpark. Für die australischen Ureinwohner, die Anangu bzw. Aboriginees ist die Stätte seit Jahrtausenden von besonderer spiritueller und kultureller Relevanz, Zeugniss sind die zahlreiche Felszeichnungen und »heilige Stätten« am Uluru. 1871 erhielt Uluru vom Europäischen Entdecker William Gosse den Namen Ayers Rock. Der rote Sandsteinmonolith, ragt 348 Meter aus dem Australischen Outback hervor. Doch dies ist nur die Spitze , der Rest, bis zu sechstausend Meter tief, liegt unter der Oberfläche. Der Umfang von Uluru beträgt über neun Kilometer. - eine geologische Sehenwürdigkeit.
Zum Kulturdenkmal erklärt wurde die Bucht und historische Stadt von Kotor. Die bewegte Geschichte von über zweitausend Jahren hat die beiden Städte Perast und Kotor geprägt. Erst gehörte die Region zum illyrischen, dann zum römischen, später zum byzantinischen Reich. Dreihundert Jahre herrschten die Venezianer bis Ende des 18. Jahrhunderts, dann kamen die Österreicher, danach die Russen und die Truppen von Napoleon. Die Region war stets Grenze und Bindeglied zwischen Okzident und Orient, auch zwischen Katholiken und Orthodoxen, zwischen dem Christentum und dem Islam.
Zwei Hafenstädte - zwei Hansestädte, beide an der Ostseeküste gelegen. Und jeweils wird die Silhouette von 3 monumentalen Backsteinkirchen geprägt. Auf den ersten Blick könnte es scheinen, als ob sich alles wiederholt, doch dieser Eindruck trügt. Zwar verkörpern Wismar und Stralsund idealtypisch die Hansestadt zur Blütezeit des Städtebunds im 14. Jahrhundert und wurden deshalb auch gemeinsam zum Weltkulturerbe erklärt, doch sind sie zwei ungleich Gleiche.
Die abwechslungsreiche Flussstrecke zwischen Bingen und Koblenz zählt für Touristen zu den anziehendsten Zielen. Ein Grund dafür sind - Ruinen. Nirgendwo findet man auf so engem Raum eine solche Fülle mittelalterlicher Schlösser und Burgen, über 30 ehemalige Adelssitze kann das Mittelrheintal vorweisen. Auf schroffen Felssockeln überragen restaurtierte Schlösser und verfallene Festungen die kleinen Orte und scheinen mit der Landschaft verwachsen zu sein. Es waren die Romantiker, die den Rhein entdeckten und zu "Erfindern" der Rheinromantik wurden. Magisch von den Zeugnissen einer glorreichen Vergangenheit angezogen, pilgerten zunächst Maler, Dichter, und dann ihre Leser in das unwegsame Tal. Doch schon bald ging es mit Volldampf und dem Baedecker im Gepäck zurück ins Mittelalter - seit Mitte des 19. Jahrhunderts brachten Dampfschiffe und die Eisenbahn die Reisenden auch zu dem meistbesungenen, deutschen Schieferfelsen: Der Loreley.
Die süditalienischen "Sassi di Matera" bestehen aus Höhlen, Brunnen und einem ausgefeiltes Bewässerungssystem aus der Bronzezeit. Die erste Besiedlung gab es schon in der Steinzeit und alle Epochen und Kulturen haben ihre Spuren hinterlassen. Hier lebten Mensch und Tier in fensterlosen Höhlen, ohne Strom, ohne fließend Wasser. 20.000 Bewohner wurden in den 60er Jahren in weiter oben gebaute Sozialwohnungen umgesiedelt.
Seit 776 vor Christus wurden Olympischer Spiele auf dem Peleponnes abgehalten. Rund 1000 Jahre lang, bis Erdbeben, historische Umwälzungen und die schlammigen Fluten des Flusses Kladeos das Feld der Ehre versinken ließen. 1000 Jahre sportliche Großtaten, Ringen um Ehre und Ölzweig. Geschichten von Helden und Halbgöttern und - von Skandalen. In Olympia lassen sich die Basen von Siegerstatuen, die Säulenstümpfe, die Tempelteile wie ein sportlicher und kultischer Almanach lesen.
Die Kathedrale von Sibenik - ein schlichter Bau von außergewöhnlicher Raffinesse, der nicht nur durch die Schönheit der Steinmetzarbeiten, durch die harmonische Form und seine Ausgewogenheit besticht, sondern auch durch seine Konstruktionsart Architekturgeschichte schrieb, und heute zum Weltkulturerbe zählt. Die Mauern und das Tonnengewölbe der Dachkonstruktion sind ebenso, wie die Kuppel vollständig aus einem Material ausgeführt: Aus vorgefertigten Steinblöcken, die wie Legosteine zusammengesetzt und miteinander verzapft sind. Derselbe Stein bildet jeweils Außenhaut und Innenwand der Kirche. Eine Konstruktion nach dem Prinzip: Klarheit und vollständiger Entsprechung von äußerer und innerer Form.
In Verona befinden sich Kulturdenkmäler von der Antike bis zur Renaissance. Die Metropole am Ende des wichtigsten Alpenübergangs nach Italien blickt auf eine mehr als zweitausend Jahre alte Geschichte zurück. Die Römer führten hier ihre drei wichtigsten Handelsstraßen zusammen - im Mittelalter entstand eine der mächtigsten Stadtrepubliken Italiens, doch wirklich weltberühmt wurde Verona erst durch das legendäre Liebespaar aus der Tragödie "Romeo und Julia" von William Shakespeare.Und Julia, so weiss man, lebte in Verona.
Zum Nationalpark wurde Tongariro mit Kultstätten der Maori im Bergland von Tongariro erklärt. Der Park hat drei Vulkane, Tongariro, Ngauruhoe und den Ruapehu. Er ist immer noch aktiv und brach zuletzt am 23. September 1995 aus. Seit vor 200 Jahren die ersten Weißen in "Aotearoa", dem Land der langen, weißen Wolke¿, landeten, bedrohen Kahlschlag und Schafzucht den heiligen Berg. Für den Tuwharetoa Stamm ist Tongariro die Quelle ihrer Macht. Hier ruhen ihre Vorfahren und der Berg legitimiert ihren Anspruch auf dieses Land. Um zu verhindern, das ihr Land in private Hände fällt, machte Häuptling Tukino Te Heuheu 1887 den Berg zum Geschenk an die Regierung von Neuseeland - mit der Maßgabe ihn für alle Menschen zu schützen.
Eine sehr schöne Stadt war Guatemala - aber ein gefährlichem Ort: Immer wieder richteten Erdbeben schwere Schäden an. Das bisher schwerste, 1773, legte die ganze Stadt in Trümmer.
In den Wolkengrat-Grotten, so die Übersetzung des Namens Yungang, hat sich der indische Buddhismus zu einer chinesischen Volksreligion gewandelt.
Byblos. Ein magischer Ort, der zwischen den über dreitausend Meter hohen Bergen des Libanongebirges, seinen fruchtbaren Hängen und der nahen Küste schon immer ideale Zivilisationsbedingungen bereit hielt.
Das berühmteste Welterbe in China sind inzwischen die tönernen Soldaten des 1. Kaisers, die seit 2.200 vor Christus sein Grab bewachen.
Auf einer Landzunge, die tief in den Luster-Fjord reicht, steht die älteste Holzkirche Norwegens - die Stabkirche von Urnes. Von den 750 mittelalterlichen Holzkirchen zum Zeitpunkt der Reformation stehen heute noch knapp 30. Diese Kirche ist nicht unbedingt typisch - keine Drachenköpfe, keine rätselhaften vorchristlichen Masken. Was die kleine Kirche einzigartig macht, sind ein Portal und einige Wandplanken. Ihr Schnitzwerk ist einmalig, und der Name Urnes-Stil bezieht sich heute auf alle Arbeiten des Mittelalters, in der man diese Art von ineinander verschlungenem Getier und Gewächs wiederfindet. Nie jedoch in solcher Vollendung wie am Nordportal der Stabkirche von Urnes. Das Holzrelief stellt den Kampf der Hirsche und Schlangen dar, die in der Weltenesche Yggdrasil wohnen: ein Bild, das den Untergang der germanisch-heidnischen Welt symbolisiert, so wie die alten Mythen ihn prophezeiten.
Am Rand der riesigen Steppe Kasachstans steht eine prächtige Grabmoschee. Hier liegt ein Mann begraben, der den Kasachen heilig ist: Hodscha Ahmed Yasawi, ein asketischer Poet, Mystiker und Religionsstifter, jener Mann der einst den nomadischen Steppenvölkern den Islam nahe brachte.
Eine vierzig Kilometer lange Küstenlandschaft in Süditalien, eingerahmt vom Tyrrhenischen Meer und dem Lattari Gebirge. Wild zerklüftet bietet sie kaum Platz für eine größere Ansiedlung. Steile Felsen, enge Buchten, Terrassen mit Wein und Zitronen - eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Dazwischen malerische Ortschaften mit großer Vergangenheit.
Wahrzeichen der kleinen Hafenstadt ist heute die Kathedrale. Weithin sichtbar überragt ihr Turm das Dächermeer. Er diente den Schiffen und Booten auf der Adria, die einen geschützten Hafen suchten, als Wegweiser. Trogir konnte sich seit dem Altertum zu einer erfolgreicher Handelsstadt an der dalmatinischen Küste entwickeln. Doch der eigentliche Schatz dieses Ortes ist kein einzelnes Bauwerk, so bedeutend es auch sein mag, sondern die Fülle der verschiedenen Eindrücke. Man kann Trogir nur mit Füssen entdecken. Erst dann erschließt sich der Charme dieser mittelalterlichen Kleinstadt in ihrer fast unverfälschten Geschlossenheit.
Fertö-to, so wird er in Ungarn genannt. Der Neusiedlersee ist der drittgrößte See in Mitteleuropa. Nur anderthalb Meter ist der Steppensee im Durchschnitt tief. In Pannonien, wie die Gegend auch genannt wird, haben viele Völker ihre Spuren hinterlassen. Kelten und Markomannen, Vandalen, Slawen und Awaren. Die Römer gründeten auch Sopron, das frühere Ödenburg. Die Stadt ist Zentrum und natürliche Hauptstadt der Region. Seit dem 16. Jahrhundert prägt die Familie Esterházy die Geschichte des Neusiedlersees. Fürst Nikolaus von Esterházy holte Joseph Haydn als Kapellmeister nach Eisenstadt. 1956, während des ungarischen Volksaufstands, stand die Gegend um den Neusiedlersee für kurze Zeit im Focus der Weltgeschichte. Viele tausend Menschen flohen über den Einser Kanal nach Österreich. Ähnliche, weniger dramatische, Ereignisse wiederholten sich dann im Spätsommer 1989. Dieses Mal waren es Urlauber aus der DDR, die hier die Grenze nutzten, um ihr Glück im Westen zu suchen.
Die Casa Luis Barragán, gebaut 1948, in einem Vorort von Mexico City repräsentiert die Synthese eines ganzen Architektenleben. Luis Barragán - 1902 in Guadalajara geboren wird oft als "Vater der mexikanischen Moderne" bezeichnet und fasziniert vor allem durch seine scheinbaren Widersprüche.
Nach zehn Jahren Bauzeit wurde er 1888 eingeweiht. Ankommende Schiffe sahen schon von weitem seine Kuppel. Er symbolisierte den Machtanspruch der Briten in Indien und er war ein Brückenpfeiler für die Erschließung des Subkontinents: Victoria Terminus.
Sie sind gleich alt und behaupten ihren Platz im Zentrum der Stadt seit genau 600 Jahren: Das Rathaus und der Roland von Bremen. Der steinerne Riese ist die wohl älteste freistehende Monumentalfigur in Deutschland. Ob es dem Schutz seines Schildes zu danken ist, daß Bremens Rathaus mit der herrlichen Renaissancefassade bis heute der Zerstörung entgangen ist ? Auf jeden Fall war die Rolandsfigur ein Zeichen der Marktfreiheit im Mittelalter und Sinnbild der Unabhängigkeit. Und auf die war Bremen jederzeit bedacht und stolz. Das Bremer Rathaus ist nicht nur ein Denkmal der Baukunst, sondern der Tresor der Bürgerfreiheit seit 6 Jahrhunderten. Es ist untrennbar mit seiner Funktion als Amtsitz des Rats, der heute im kleinsten deutschen Bundesland Senat heißt, verbunden. So wurde es auch als ein Bauzeugnis des städtischen Autonomiegedankens ins Welterbe aufgenommen.
Die Schlösser Pillnitz und Übigau als Eckpunkte, dazwischen die Hochblüte der Baukunst aus 3 Jahrhunderte: die Altstadtsilhouette von Dresden - zwanzig Kilometer des Elbtals sind heute Weltkulturerbe. Die sächsische Metropole wurde unter der Herrschaft August des Starken zu einer Hochburg des Barock. Der Hofarchitekt des baubesessenen Kurfürsten, der berühmte Baumeister Pöppelmann, prägte die Silhouette der Altstadt. Trotz der Zerstörungen in vielen Kriegen und dem Bombeninferno des Zweiten Weltkriegs hat sie ihren unverwechselbaren Charakter behauptet. Und etwas von ihrem alten Glanz hat sie dazu gewonnen, seit sich neben dem Schloß, der Hofkirche, dem Zwinger und der Semperoper die Kuppel der wiederaufgebauten Frauenkirche erneut als eines ihrer Wahrzeichen erhebt.
Masada - ein schroffer Fels am Toten Meer, ein Hochplateau, eine Festung, ein Mythos. Im ersten Jahrhundert vor unserer Zeit vom jüdischen König Herodes zum Bollwerk ausgebaut , aus Angst vor dem eigenen Volk, aus Furcht Kleopatra könnte sein Reich erobern.
Treibsand, so weit das Auge reicht und das Meer, das sich gierig nach ihm streckt. Eigentlich ein schönes Stück unberührte Mittelmeerküste, nördlich von Jaffa, der Hafenstadt des Landes Palästina. "Das wird hier nichts" soll Winston Churchill, damals englischer Mandatsverwalter der Region, im Qualm seiner Zigarre gekrummelt haben, als sich Architekten daran machten, hier eine Stadt zu planen - Tel Aviv.
Eine Bastion des Glaubens, maßgeblich von den Kreuzrittern im 12. Jahrhundert errichtet. Das Tor zum Heiligen Land - Akko im Norden Israels. Die Stadt kann sich mit großen Namen der Weltgeschichte schmücken - im Guten und im Schlechten: Von Herodes terrorisiert, von Pompeius und Julius Cäsar besetzt, von Alexander dem Großen überrannt. Apostel Paulus bringt schon früh das Christentum. Danach dringen die Araber in das Land, die Omajjaden bringen die kleine Halbinsel zur Blüte. Der englische König Richard Löwenherz erobert die Stadt zurück und macht sie zur Heimat der Kreuzritter. Die Johanniter bauen sie zu einer unterirdischen Festung des Christentums im Nahen Osten aus. Franz von Assisi gründet ein Nonnenkloster. Die Osmanen wandeln sie wieder in eine moslemisch-arabische Zitadelle, die Napoleon vergebens versucht einzunehmen
Das Kulturdenkmal gilt dem Landschaftspark Fürst-Pückler-Park (Park Muzakowski) in Bad Muskau. 1945 gab es eine Teilung der Parkanlage,durch die neue deutsch-polnische Grenze. Seit den 1990er Jahren gibt es eine Intensivierung der Zusammenarbeit der deutschen und polnischen Verwaltungen, eine Brücke verbindet den deutschen und polnische Parkteil.
Der Reichtum und die Vielfalt der versteinerten Ueberreste des Lebens auf der Erde ist am Monte San Giorgio weltweit einmalig. Der Berg birgt die Geheimnisse der Urgeschichte des Lebens auf der Erde von vor mehr als zweihundert Millionen Jahren, also auch die Geschichte unserer eigenen Herkunft als Menschen.
Die Radiostation in Grimeton bei Varberg an der schwedischen Südwestküste war einmal ein Meilenstein auf dem Weg zur weltumspannenden Kommunikation. Zusammen mit zwanzig weiteren Anlagen dieser Art bildete sie ab 1925 ein globales Funknetzwerk. Heute ist Grimeton der einzige, noch erhaltene und funktionierende Längstwellensender, dessen gesamtes Ambiente aus den 1920er Jahren komplett vorhanden ist. Weshalb die Station 2004 in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen wurde.
Die Klöster Haghpat und Sanahin gehören zu den wichtigsten Bauwerken Armeniens. Gegründet wurden beide nach 960 von der Königin Chosrowanusch. Obzwar sie einerseits zwei selbstständige Klöster waren, sind sie geschichtlich betrachtet Geschwisterklöster mit sich ergänzenden Ensembles. Das Kloster Haghpat war ein Wehrkloster, das über dem gleichnamigen Ort von weitem sichtbar thront. Mittelpunkt des Klosters Sanahin und ein absolutes Kleinod der Baukunst: die Bibliothek. Sie weist Sanahin als einen gewichtigen Ort des armenischen Geistesleben aus.
Weil die Menschen im antiken Korea an ein Leben nach dem Tode glaubten, bauten sie allen hochrangigen Persönlichkeiten prachtvolle Hügelgräber. Die Fresken erzählen Geschichten über ein Reich, das von 37 vor bis 668 nach der Zeitenwende eines der mächtigsten Ostasiens war.
En Saharonim, Avdat, Shivta, Chalutza - klangvolle Namen an der nördlichen Weihrauchstraße. Karawansereien, Dörfer, Städte. Und dazwischen die Wüste: Krater, Berge, Steine, Sand, Wasserstellen.
Die Brücke gab der Stadt ihren Namen, in der Landessprache heißt Brücke `Most¿, und die Brückenwächter wurden `Mostari¿ genannt. Der hochgewölbte, steinerne Brückenbogen über die Neretwa, ließ die Stadt Mostar zu einem wichtigen und wohlhabenden Ort werden. Die 'Stari Most' verband das Hinterland mit der Adria.In das Gedächtnis der Einwohner von Mostar aber ist ein Datum eingebrannt: der 9. November 1993. An diesem Tag brachten die Granaten der kroatischen Artillerie das weltbekannte Denkmal, die schönste Brücke auf dem Balkan, zum Einsturz. Für viele Bewohner stürzte nicht nur ein Brückenbogen, für sie brach eine Welt zusammen. Die elegante Brücke, für die Einwohner von Mostar war er Teil ihres täglichen Lebens, und das seit 450 Jahren, 1566 war sie erbaut worden. In jahrelanger internationaler Zusammenarbeit wurde jetzt eine Kopie des zerstörten Originals Stein für Stein hergestellt, 2004 war die Wiedereinweihung.
Am "Freitagsmarkt" in Antwerpen, der größten Stadt nördlich der Alpen rattern Ende des 16. Jahrhunderts Druckerpressen. Sechzehn sind gleichzeitig in Betrieb, 32 Drucker, 20 Setzer und diverse Helfer in Aktion. Hauptabnehmer und Auftraggeber für die überwiegend religiösen Werke ist zunächst der Spanische König Philipp II. Plantin und sein nachfolgender Schwiegersohn Moretus werden wohlhabende, einflussreiche Verleger. Das Produktions- und Wohnhaus der Familiendynastie Plantin-Moretus wird über 3 Jahrhunderte Treffpunkt von Geistes- und Naturwissenschaftlern, Religionsphilosophen, weltlichen und religiösen Herrschern aus allen Erdteilen.
Das Kulturdenkmal zeichnet den Wiederaufbau der Stadt Le Havre nach dem 2. Weltkrieg aus. 1945 beauftragt die Regierung den Architekten Auguste Perret mit einem Masterplan die durch englische Bombardierungen stark zerstörte Stadt Le Havre schnellstens wieder aufzubauen. Auf 130 Hektar soll Wohnraum für 60.000 Menschen entstehen, eine Stadtverwaltung, Schulen, Kirchen, Hafenanlagen, Gewerbegebiete und eine repräsentative Infrastruktur - eine komplett neue Stadt. Angesichts des riesigen Schutthaufens und in Ermangelung von Baumaterialien macht Auguste Perret aus der Not eine Tugend und verarbeitet den Schutt zu einzigartigen Betonvariationen.
Die westnorwegischen Fjorde Geirangerfjord and Nærøyfjord sind die längsten und tiefsten Fjorde der Welt. Sie faszinieren durch ihre engen und steilen Felswände, die bis auf 1400 Meter hochragen und bis 500 Meter unter den Meeresspiegel reichen. Wasserfälle, Gletscherseen und Wälder entlang der schroffen Felswände formen die natürliche Schönheit der Fjordlandschaft.
Inmitten der Wüste Karakum in Turkmenistan speist der Fluss Murghab eine große Oase. In ihr wuchs ab dem 6. Jh.v.Chr. eine Weltstadt heran, die im Mittelalter viele hunderttausend Einwohner zählte: Merv.
Liverpool ist nicht nur die Heimat der Beatles und des glorreichen FC Liverpool. Die Stadt am Mersey - River war im 18. Jahrhundert eine der bedeutendsten Städte des britischen Imperiums. Vierzig Prozent des Welthandels wurden damals über Liverpool abgewickelt. Ihren Wohlstand verdankte die Stadt auch dem Sklavenhandel. Zeugen dieser nicht immer ruhmreichen Vergangenheit sind die sogenannten "Drei Grazien". Am Ufer des Mersey thronen prachtvoll das Royal Liver Gebäude, das Haus der Cunard - Reederei und das der Hafenbehörde. Sie sind das Wahrzeichen von Liverpool.
Geologisch liegt Thingvellir in der Grabenbruchzone. Europäische und amerikanische tektonische Platten driften hier auseinander. 4 aktive Vulkane, der Thingvallavatn See, der Öxará Fluss und der Wasserfall Öxaráfoss prägen die Landschaft. Um 930 fand hier die erste gesetzgebende Versammlung der Freien Islands statt, Althing genannt, in Vellir. Der Althing ist eines der ältesten Parlamente der Welt.
Zum Kulturdenkmal wurde die Agrarlandschaft von Süd-Öland erklärt. Öland ist die zweitgrößte schwedische Insel, liegt in der Ostsee und ist durch die Brücke Kalmarsund vom Festland getrennt; 135 km lang, aber nur bis 16 km breit. Das Innere ist weitgehend verkarstet, auf Moränenflächen im zentralen Teil wird Ackerbau betrieben; die Heidelandschaft Alvar im Süden hat eine eigenartige Steppenvegetation.
Fast 550 Kilometer zieht sich der Obergermanisch-Raetische Limes - die Grenze Roms zu den Barbaren - quer durch Deutschland. Der Limes lag auf dem Gebiet des heutigen Hessen, Baden-Württemberg und Bayern und grenzte die nördlich der Donau liegenden Teile der römischen Provinz Raetia und die rechtsrheinischen Teile der Germania Superior nach Osten ab. Zunächst nur ein Postenweg, wurde der Limes ab Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. zu einer imposanten Grenzanlage mit Palisaden, Gräben, Wällen und Wachtürmen ausgebaut, in Raetien später dann noch durch eine Mauer verstärkt.
Ein heiliger Fluss. Wenig erforscht und mythenumwoben durchquert er das Herz der Mongolei. Der Orchon ist die Lebensader der Region und seine Täler sind seit alters her Nomadenland.
Die Halbinsel Macau im südchinesischen Meer hat die Form einer Krabbe. In der chinesischen Symbolik ist dies ein deutliches Zeichen für Glück. Seit Macau besteht, haben hier Menschen ihr Leben und Vermögen auf's Spiel gesetzt. Früher waren es Seefahrer und Abenteurer, Missionare und Geschäftsleute, heute sind es Glücksritter und Spieler. Das Roulette-Rad steht in Macau nie still, die Stadt gilt als das Las Vegas von Asien.
Eine sagenhafte Insel. Begehrt von Eroberern, Seeräubern und Königen gleichermaßen. Bahrain im Persisch/Arabischen Golf.
Auf den Bergen des Oman stehen alte Wachtürme. Sie dienen nicht militärischen Zwecken, sondern der Wasserüberwachung. Tausende Kanäle durchziehen das Land.
Früher war Regensburg noch nicht der Ostzipfel Bayerns, sondern die Mitte. Kloster neben Kloster zog Künstler und Wissenschaftler an, gewiefte Kaufleute verteilten Luxusgüter in Europa und bauten hochmütig ihre Geschlechtertürme in den blau-weißen Himmel. Und die steinerne Brücke schwang sich stolz über die Donau - als einziger befestigter Übergang zwischen Ulm und Wien. Kaiser zogen durch die Stadttore, um Reichstage abzuhalten. Aber irgendwann lief der Handel an der Donau und Regensburg vorbei...
1911-1913 ließ der deutsche Architekt Max Berg die Jahrhunderthalle aus Stahlbeton erbauen, deren Kuppel mit einer Spannweite von 65 Metern zu diesem Zeitpunkt die weltweit größte ist.
Dieser Naturschatz befindet sich in Nordwest Spanien, in der gebirgigen Landschaft Kastilien-Leons: Dort, in 'Las Médulasћeit' betrieben seit 25 v. Chr. die Römer Goldabbau durch Bergbau in ihrer spanischen Provinz Léon. Ende 2. Jhd. bzw. Anfang 3. Jhd. gaben die Römer die Goldminen dann auf.
Bis heute ist die Schwebefähre "Puente Vizcaya", die 1893 in Portugalete bei Bilbao ihren Betrieb aufnahm, eine der größten Attraktionen im Baskenland. Auch weil sie noch immer funktioniert und ihre Gondel rund um die Uhr über den Fluss Nervíon schwebt. Schwebefähre wird sie im Deutschen genannt, obwohl es eindeutig eine Gondel ist, die Menschen und Fahrzeuge hin und her transportiert. Auf jeden Fall hat die schwebende Hängebrückengondel Technikgeschichte geschrieben.
Als das Römische Reich bereits dem Untergang geweiht war und weder Rom noch Mailand dem Hofe Sicherheit bieten konnte, wurde Ravenna zur Hauptstadt des Weströmischen Reichs. Ihre Kirchen und Mausoleen stammen alle aus dieser Zeit. Vor allem die Kirchen bestechen durch ihre farbenprächtigen Mosaiken, denen man ihr Alter nicht ansieht.
Das antike Griechenland beschränkte sich keinesfalls nur auf die Ägäis, sondern griff weit nach Westen aus, und einige der bedeutendsten griechischen Städte lagen in Unteritalien. Zu ihnen gehört Paestum, das um 500 v. Chr. gegründet wurde. Seine drei großen Tempel sind in beeindruckenden Ruinen erhalten geblieben. Kaum fünfzig Kilometer südlich von Paestum liegt Velia/Elea, ebenfalls eine griechische Stadt.
Als 1973, nach 14 jähriger Bauzeit Opernhaus von Sydney eröffnet wurde, war es ein Gebäude vor seiner Zeit. Die visionäre Skulptur wurde jedoch bald kultureller Mittelpunkt der jungen Australischen Nation. Mehr als eineinhalb Millionen Fliesen reflektieren das Licht. Der Architekt Louis Kahn proklamierte beim Anblick des Opernhauses: "Die Sonne wusste nicht wie wunderschön ihr Licht war, bis es von diesem Gebäude wiedergespiegelt wurde." Das Opernhaus von Sydney ist eines der vielseitigsten Zentren der Darstellenden Künste mit über 1600 Veranstaltungen und 1,2 Millionen Zuschauern im Jahr. "Manchmal", so Utzon, "geschieht es, dass ein waghalsiger Schritt ins Ungewisse uns ein Geschenk für die Zukunft gibt." Das kreative Genie jedoch, das es erschuf, der dänische Architekt Jørn Utzon, hat sein Meisterwerk nie mit eigenen Augen gesehen.
Gomulen, Erdgeister lauern in den Kraterhöhlen der rauchenden Vulkane. Sind sie hungrig, jagen sie Wale im Pazifischen Ozean, greifen mit ihren riesigen Lanzenfingern nach den Tieren und rösten sie auf mächtigen Feuern in den Kratern der Vulkankegel.
Zum Kulturdenkmal wurde das historisches Zentrum von Bordeaux erklärt mit dem sogenannten Hafen des Mondes, wie die Stadt poetisch nach der sichelförmigen Biegung des Flusses Garonne genannt wird (Port de la Lune). Seit dem 16. Jahrhundert, steht das Bürgertum der Stadt für Selbstbewusstsein, Freiheitswillen, Stolz und Unabhängigkeit. Ein Bürgertum, dass durch seine weit reichenden Handelsbeziehungen, dank des natürlichen Hafens am Ufer der Garonne, seine Lage nutzte, um mit England oder Portugal, mit Nordafrika oder Südamerika Jahrhunderte lang Wirtschaftsbeziehungen zu pflegen. Die Architektur der Stadt zeigt das Selbstbewusstsein, den Erfolg und die Kontinuität der Geschichte. Keine Stadt Mitteleuropas verfügt über eine annähernd homogene Architektur wie Bordeaux.
Das Weinbaugebiet Lavaux zwischen Lausanne und Vevey gilt als eine der schönsten Landschaften der Schweiz. Die mächtigen Felswände der Savoyer- und Waadtländer Alpen schützen vor kalten Winden und auch der über dreihundert Meter tiefe Lac Léman - der Genfer See - sorgt für ein mildes Klima. Gute Voraussetzungen für Weinbau in einer alpinen Region. Schon 100 n. Chr. pflanzten die Römer an den steilen Uferhängen Reben. Im Mittelalter begannen dann Zisterziensermönche stufenförmige, mit Mauerwerk befestigte Terrassen anzulegen und steigerten so Qualität und Ertrag der Weinstöcke. Man sagt, drei Sonnen verwöhnen die Reben des Lavaux. Die direkte Sonneneinstrahlung, die von der Seeoberfläche reflektierte und die in den Terrassen aus Stein gespeicherte Wärme.
Musikpalast der katalanischen Musik Barcelona (im Besitz des Orfeó Catalá, des katalanischen Nationalchors) und Hospital de la Santa Creu i Sant Pau in Barcelona. Er gilt als einer der weltschönsten Konzertsäle: Der "Palau de la Musica Catalana" in Barcelona, 1908 mit einem Konzert eingeweiht, das Richard Strauss dirigierte. Eigentlich ist dieser Musikpalast das Vereinshaus eines Chores, des "Orfeo Catala". Der Palau ist ein herausragendes Beispiel des "Modernisme", des spanischen Jugendstils. Er wurde von einem der führenden Baumeister der katalanischen Jugendstilarchitektur entworfen, Lluis Domenech i Montaner. Barcelona war die Hochburg des Modernisme, der auch eine Demonstration der kulturellen Eigenart der Katalanen war.
Lwow, L¿vov, Lviv. Wo liegt Lemberg? In Galizien, Lodomerien, Wolhynien? Sagen wir: in der Ukraine. Ostslawische Fürsten, Polen, Österreicher, Ruthenen, Armenier und Italiener, Juden prägten die Stadt. Es gibt zwei Lesarten dieses Miteinanders: eine multikulturelle Erfolgsgeschichte und eine regelmäßige Wiederkehr von Aufständen, Progromen. Je nach dem wie sich das europäische Machtgefüge und die Landkarten veränderten. Zwei große Kriege und ihre Folgen haben zwar die Fassaden stehen lassen, aber die Menschen dahinter vertrieben, ermordet, zwangsverschleppt. Nach Jahren der Sowjetherrschaft entdecken die Lemberger erst nach und nach ihre Wurzeln: die polnischen Fresken in der armenischen Kirche, den Kaiser Franz Joseph hinter Tortenauslagen und die ureigenen in einer sehr lebendigen Literaturszene.
Schroffe, von Gletschern und Verkarstung gezeichnete Gipfel, Hochalmen und Urwälder prägen eine Berglandschaft ganz im Norden der Republik Montenegro: das Durmitor-Massiv. Eingebettet in die Berge liegen Gletscherseen und Karstschlunde, Quellen und Bäche, Flüsse tosen in wilden, unzugänglichen Tälern. Der Name Durmitor stammt wohl aus dem Keltischen und bedeutet: "Berge der vielen Wasser".
Graugelber Schwefelschlamm, giftige Dämpfe und schwarze Asche - es brodelt im Tyrrhenischen Meer. Wo sich die Kontinentalplatte Afrikas unter die eurasische schiebt, entstand Vulkanismus. Nach und nach erhoben sich Feuerberge aus dem Meer und bildeten Inseln, die heute wie ein Siebengestirn vor der Nordküste Siziliens liegen: Lipari, Vulcano, Stromboli, Salina, Panarea, Alicudi und Filicudi. Vulkanismus prägt die einzigartige Landschaft dieser äolischen Inselgruppe, Feuerberge bestimmen das Leben der Bewohner. Manche sind stumm und erloschen, andere immer noch aktiv wie der Stromboli oder Vulcano.
Assisi in Umbrien steht heute ganz im Zeichen des Heiligen Franziskus. Die kleine Kapelle unterhalb Assisis, bei der er 1226 starb, wird von einem mächtigen Dom überwölbt. Die Basilika S. Francesco, in deren Krypta die Gebeine des Hl Franz von Assisi liegen, zieht allerdings nicht nur Pilger an, auch kunsthistorisch ist sie von größter Bedeutung. Nirgendwo liegen Gotik und Renaissance näher beieinander als hier.
Die Albula- und Berninastrecke der Rhätischen Bahn hat mit ihrem Personen-und ihrem Gütertransport bis heute die wichtige Erschliessungsfunktion für die Bündner Bergtäler und der übrigen Schweiz. Sie ist bis heute die einzige zuverlässige Verbindung über das ganze Jahr. Imposante Viadukte, enge Kurven, Kehrtunnels und Galerien, eine Streckenführung mit zum Teil bis zu siebzig Promille Steigung gehören zu den Pionierleistungen moderner Ingenieurskunst und architektonischer Konstruktion zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts.
Wer verstehen will, warum sechs Wohnsiedlungen in Berlin - die älteste entstanden am Ende des Kaiserreichs, die jüngsten am Ende der Weimarer Republik - die Weihe des Weltkulturerbes erlangt haben, darf nicht nur auf die Fassaden schauen. Es geht hier weniger um die Anerkennung kühner Bauästhetik, als um die Würdigung einer Idee, der Idee des genossenschaftlichen Wohnungsbaus. Nicht Geld zu machen mit Mieteinnahmen, sondern Wohnraum, Lebensraum für die vielen zu schaffen, die sich in den Hinterhöfen drängten, das war der Gedanke.
Von den insgesamt acht Schiffshebewerken am Canal du Centre, sind die vier von der UNESCO ernannanten Welterben, die einzigen weltweit, die seither im Originalzustand funktionsfähig sind. In der südbelgischen Provinz Hennegau kann man bis heute verblüfft verfolgen, wie Schiffe Treppen steigen: Zuerst fahren sie in eine Art Riesen-Badewanne, während eine zweite so lange mit Wasser gefüllt wird, bis sie minimal schwerer ist als die erste und dadurch einen Hebemechanismus auslöst. Zuvor wurden die Kanalabschnitte mit Schleusentoren abgedichtet, die sich nur bei Ein- oder Ausfahrt der Schiffe öffnen. Dann beginnt, was der technische Laie ein Wunder und der Fachmann Wasser-Hydraulik nennt: Das Schiff hebt scheinbar mühelos ab, wird an Stahlseilen 17 Meter nach oben gezogen.
Crespi d'Adda ist eine Wohn- und Arbeitersiedlung um die Baumwollfabrik der Familie Crespi - heute Denkmal einer vergangenen Industrieepoche. Eine Fabrik, die sich ihre eigene kleine Welt leistete, am Ende des 19.Jahrhunderts, "Crespi d¿Adda". Die Familie Crespi hatte diese Musterwelt, Fabrik und Wohnhäuser am Fluss Adda erbauen lassen. Auch wenn die Turbinen heute stillstehen, diese Fabrikhalle mit Fliesen, Parkett, Wandmalereien und ästhetisch anspruchvoll in jedem Detail hat ihre Faszination bewahrt. Die Idroelettrica, ein Museumsraum, zu dem heute allerdings niemand Zutritt hat, ebenso wie zu allen anderen Gebäuden des bankrotten Unternehmens.
San Marino ist vollständig von Italien umgeben und liegt zwischen den Regionen Emilia-Romagna und Marken. Seine gleichnamige Hauptstadt mit 4800 Einwohnern, liegt auf dem Westhang des Monte Tirano. San Marino ist die älteste Republik der Welt. Seine Hauptstadt ist von mittelalterlichen Stadtmauern umgeben: Tore, Türme, Wehrgänge, Kirchen und Häuser umfassen sie von drei Seiten.
Nirgendwo auf der nördlichen Halbkugel lässt sich das Kalben eines Gletschers eindrucksvoller beobachten, als am Ilulissat Eisfjord an der grönländischen Westküste, 250 Kilometer nördlich des Polarkreises. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 35 Metern pro Tag schieben sich die Eismassen des Sermeq Kujalleq Gletschers unter mächtigem Getöse in den 1000 Meter tiefen Eisfjord. Nur aufgrund dieser Tiefe können die Eisberge, von denen nur rund ein Zehntel zu sehen ist, schwimmend den Fjord passieren, bis sie von der Isfjellbanken aufgehalten werden.
Würden sie unachtsam mit dem Feuer spielen, würde der Großteil der Dorfbevölkerung im Inneren ihres Hauses grausam verbrennen. Es gibt nur ein einziges Tor nach draußen - für bis zu achthundert Menschen.
Flache Lagunen und wilde Wälder aus schwankendem Schilf soweit das Auge reicht, durchzogen von einem Labyrinth aus zahllosen, glitzernden Wasserläufen. Keine einzige Straße führt ins Donaudelta.. Die Region gehört zu den abgelegensten Europas. Weitab von Städten finden sich verträumte Dörfer, in denen die Zeit still zu stehen scheint. Wer dort leben will, muss mit dem auskommen, was die Natur bietet. Doch deren Lebensfülle ist überwältigend. Das Delta gehört zu den fischreichsten Landschaften Europas und nur hier gehen noch große Schwärme von Pelikanen auf die Jagd.
Zwei alte Seehandelsstädte in Malaysia, an einer der am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt. Über Jahrhunderte zogen sie Kaufleute und Handwerker, Seefahrer, Piraten und Glücksritter aus vieler Herren Länder an.
Safran, die kostbare Blume und das Gewürz der Liebe, gab ihr einst den Namen. Fast 700 Jahre lang war die zentralanatolische Kleinstadt Safranbolu Drehkreuz für die Handelskarawanen auf der Seidenstraße, zwischen der Schwarzmeerküste und Zentralanatolien. 1322 baute man die Alte Moschee, das Alte Bad und der Süleyman Pasha Medrese. Im 17. Jhd. fand die Blüte der mittelalterlichen Baukunst in Safranbolu statt, die die Architektur des gesamten Osmanischen Reiches stark beeinflusste.
Die Hälfte der Zeit ist es nicht da, auch deswegen gehört es zu den Schätzen des Weltnaturerbes: Das Wattenmeer. Ebbe und Flut. Zweimal täglich zieht sich das Wasser an den Nordseeküsten zurück und gibt den flachen Meeresgrund frei. Eine weite graue Fläche, durch die sich schmale Flüsse winden, den Prielen, die im Sonnenlicht wie flüssiges Silber leuchtend. Dieses Naturdenkmal umschließt die Küsten Hollands, Niedersachsens und Schleswig-Holsteins. Da der Meeresboden eines Wattenmeeres nur ein geringes Gefälle hat, wirken sich hier die Gezeiten stärker aus. Bei Niedrigwasser fallen große Teile trocken und ein Watt entsteht. Innerhalb dieses sensiblen Lebensraums befinden sich Sandbänke, Seegras-Wiesen, Muschelgärten, Salzwiesen, Dünen, Prielen und Trichtermündungen. Das Wattenmeer bietet 2,300 Pflanzen- und Tierarten, die sich an die extremen Bedingungen auf oft außergewöhnliche Weise angepasst haben, einen Lebensraum.
Auf den ersten Blick erscheint sie mit ihrem wuchtigen Turm wie eine zinnengekrönte Burg inmitten der Altstadt von Valencia: Die Seidenbörde, La Lonja de la Seda. Doch wer den Fuß über die Schwelle eines der drei riesigen Portale mit den reich verzierten, gotischen Spitzbögen setzt, glaubt eine Kathedrale zu betreten. Mächtige, spiralförmig gewundene Säulen ragen in der dreischiffigen Basilika über siebzehn Meter hoch auf. Die aus dem Stein gearbeiteten Rippen spannen sich wie Palmzweige zu einem Gewölbe. Einen Altar allerdings sucht man vergeblich, man steht in keinem Gotteshaus, sondern in dem ehemaligen Geschäftstempel der Seidenhändler, dem wohl bedeutendsten gotischen Profanbau Spaniens. Erbaut wurde die Lonja am Ende des 15. Jahrhunderts, als die Kaufleute durch den Seidenhandel reich geworden waren, und die Stadt ihren Wohlstadt architektonisch demonstrieren wollte. Fünfundzwanzigtausend Menschen webten damals an diesem Reichtum. Die Hafenstadt Valencia war zu einer Hochburg der Seidenproduktion herangewachsen, und exportierte den begehrten glänzenden Stoff über das Mittelmeer in alle Welt.
Sie verdanken der Zeit ihre Existenz: Die Städte La-Chaux-de-Fonds und Le Locle. Reparieren und produzieren mechanischer Uhren, darauf spezialisierten sich die bäuerlichen Familien im 17. Jahrhundert. Die Schweizer Uhrmacherindustrie wurde geboren und aus Dörfern wurden Städte, die den Menschen Arbeit und Existenz sicherten.
Die Heilige Stadt Anuradhapura - sie war von 250 v. Chr. - 1017 Hauptstadt des singalesischen Königreiches, dann "im Dschungel" vergessen, bis sie um 1820 durch eine britische Expedition wiederentdeckt wurde. Im vierten Jahrhundert vor Christus gegründet, entwickelte sie sich zum religiösen und politischen Zentrum, war mehr als tausend Jahre Königssitz der Insel Sri Lanka.
Verborgen hinter ganzjährigen Blizzards und einer monatelangen Polarnacht liegt Wrangel Island nur wenige Seemeilen vor der arktischen Packeisgrenze. Es ist das letzte unberührte Naturparadies nordwestlich der Beringsstrasse. Bei Wintertemperaturen bis unter - 40 °C leben mehr als 1000 Polarbären, Moschusochsen und Rentiere neben Walrosskolonien, Robbenfamilien, Polarfüchsen, Wölfen und unzähligen kleineren endemischen Tier- und Pflanzenarten auf einer 7.608 km² großen "Arche Noah" der letzten Eiszeit.
Sie ist von Weltruf, Grazie, Stolz und Selbstbewusstsein, von kunstvoller Eleganz, eine Dame mit Stil, Haltung und einer atemberaubenden Biographie - "Notre Dame" die Kathedrale von Reims.
Das Bikini Atoll war so etwas wie ein Paradies, bis 1946. Die USA machte daraus eine Militärbasis und siedelte die Einwohner um. Es folgten Wasserstoffbomben-Tests, deren Vernichtungskraft tausendmal stärker war als die der Hiroshima Bombe.
Prächtige Giebelhäuser, steinerne Brücken, ein raffiniertes System von größeren und kleineren Wasserstraßen. Amsterdam - das Venedig des Nordens. In einem weiten Halbkreis umschließt der Grachtengürtel mit seinen drei Hauptkanälen die Altstadt im Süden und Westen. Das Ensemble gilt als städtebauliches und architektonisches Gesamtkunstwerk aus dem 17. Jahrhundert und wurde 2010 zum Unesco-Welterbe ernannt.
Die neun Heiligen Berge - acht im Piemont, einer in der Lombardei - sind Pilgerstätten, die an die Stelle des verlorenen Jerusalem treten sollten. Seit Jahrhunderten suchen Menschen hier Trost und Hilfe bei der als wundertätig verehrten Schwarzen Madonna von Oropa.
Zentrum des Weltkulturerbes Falun ist die noch immer begehbare Kupfermine, die mit jedem Schritt die Mühsal des Erz-Abbaus wach ruft. Gleich daneben klafft ein gigantisches Loch, Ergebnis des verheerenden Einsturzes eines ganzen Kupferberges. Auch dieses Loch, das wie eine klaffende Wunde aussieht, steht unter dem Schutz der Unesco. Weil es den Preis für die hemmungslose Ausbeutung von Naturschätzen dokumentiert. Geschützt ist weiterhin die um 1700 gebaute Grubenarbeiter-Siedlung mit ihren winzigen Häusern sowie ein paar Herrenhöfe im Grünen, welche die Grubenbetreiber bewohnten. Alles zusammen bildet eine einzigartige Industrielandschaft, die sich in einem Umkreis von 20 Kilometern um die einstige Kupfermetropole Falun zieht. Dieses Welterbe verweist auch auf die Kehrseite des sagenhaften Reichtums, den die Kupfermine ihren Betreibern brachte. Erinnert an all die Menschen, die ihr Leben dafür ließen, dass sich Schweden einst in eine Kupfergroßmacht verwandeln konnte.
Newgrange ein Hügelgrab aus der Jungsteinzeit, 5.000 Jahre alt. Ein Bauwerk - ein Kunstwerk, in des Wortes wahrstem Sinne. Älter als die ägyptischen Pyramiden. Älter als das antike Babylon, die Mutter aller Städte. In der Umgebung finden sich noch zwei Grabstätten die von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurden. Knowth, das Hauptgrab ist umgeben von Satellitengräbern und Dowth. Die dritte Anlage zeigt sich so wie die Grabhügel im Mittelalter wahrgenommen wurden, als scheinbar natürlich gewachsener Teil der Landschaft. Die Gräber gehören zu den wichtigsten archäologischen Landmarken dieser Erde.
Romeo, tragische Figur Shakespeares, hatte kein Auge für die Schönheit der Stadt seines Exils. Dabei ist Mantua eine Hochburg der Renaissance und die Stadt von Virgil, Claudio Monteverdi oder Andrea Mantegna. Zudem beherbergt Mantua viele Kunstschätze.
Es ist das erste archäologische Welterbe unter Wasser. Ein Erbe so außergewöhnlich reich an prähistorischen Funden, dass es sogar mit "Weltwundern" wie den Ägyptischen Pyramiden verglichen wurde.
Ein kleines, sympathisches Verwaltungs- und Fabrikgebäude, in dem bis auf den heutigen Tag Schuhleisten gefertigt werden. Das Besondere im Fagus-Werk: Es hat die erste freischwebende Treppe! Die erste gläserne Ecke! Erstmals wird hier auf massive, dem Auge Stabilität versprechende Eckpfeiler verzichtet, moderne Leichtigkeit tritt an die Stelle wilhelminischen Prunks.
Man mag staunend vor den Pyramiden Ägyptens stehen und sich fragen, wie die tonnenschweren Steinblöcke transportiert und zu den Pharaonischen Gräbern aufeinander geschichtet werden konnten. Doch einen ganzen Berggipfel in ein Grabmal zu verwandeln, grenzt an Tollkühnheit und ist einmalig in der Weltgeschichte.
Elf Strafgefangenlager hat die UNESCO in Australien als Weltkulturerbe geschützt. Sie repräsentieren den Beginn dieser jungen Nation. Mit dem Blut, dem Schweiß und den Tränen ihrer Strafgefangenen bauten die Briten ihre Kolonie. Die Gefangenen konnten - auch wenn sie ihre Strafe abgearbeitet haben - niemals mehr zu ihren Familien im weit entfernten Europa zurück. Es ist eine Geschichte, die niemals vergessen werden darf.
2012 hat die UNESCO erstmals ein Weltkulturerbe aus Palästina in ihre Welterbeliste aufgenommen. Die Geburtskirche Jesu Christus und den Pilgerweg in Bethlehem. Für die Christen gehören diese Orte zu den heiligsten Plätzen. Die Ursprünge von Bethlehem reichen weit in die Zeit des Alten Testament zurück.
Brügge, eine der schönsten Altstädte Europas. Bauwerke wie der mächtige Belfried, das gotische Rathaus, der in prachtvoller Renaissance gehaltene Justizpalast sowie stattliche Zunft- und Patrizierhäuser erzählen von dem märchenhaften Aufstieg der Stadt zur Metropole des Mittelalters.
Wer sich dem Weltkulturerbe "Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin" nähert, läuft Gefahr, von Schloss Sanssouci und seiner direkten Umgebung angezogen zu werden, wie die Motte vom Licht. Das kleine Palais auf dem Weinberg, sein knorriger Besitzer, der Alte Fritz.
Heute ist der alte Handelsplatz eine Millionenstadt, der Menschen wie ein Magnet anzieht. Mittendrin zwischen all den Hochhäusern und ausufernden Flachbausiedlungen liegt der alte Basar. Er ist der größte der Welt und sicher eine der lebendigsten Welterbestätten. Immer wieder wurde er durch Erdbeben zerstört und wieder aufgebaut.